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Deutschland enthält sich auch bei Monsanto-Mais

In einem EU-Ausschuss wurde heute über den gentechnisch veränderten Mais NK603 abgestimmt. Der Hersteller, der US-Agrochemiekonzern Monsanto, hat eine Verlängerung der Zulassung als Futter- und Lebensmittel um weitere 10 Jahre beantragt. Wieder einmal kam es zu einem Patt – Deutschland enthielt sich erneut der Stimme.

Wie ein Sprecher der EU-Kommission dem Informationsdienst Gentechnik mitteilte, gab es im Ständigen Ausschuss für die Lebensmittelkette und Tiergesundheit heute 161 Stimmen für die Wiederzulassung der transgenen Maislinie. Für die Monsanto-Pflanze stimmten 13 Mitgliedsstaaten, darunter Spanien, Großbritannien, die Niederlande, Tschechien und Rumänien. Vertreter von 11 Ländern votierten mit „nein“, darunter Österreich, Polen, Bulgarien und Luxemburg. Sie kamen auf 97 Stimmen.

Für eine gültige Entscheidung sind 260 Stimmen notwendig. Deutschland, Frankreich, Italien und Kroatien enthielten sich. Sie kommen zusammen auf 94 Stimmen. Es wird nun eine zweite Abstimmung in einem Berufungsausschuss geben. Kommt auch dort keine ausreichende Mehrheit zustande, kann die EU-Kommission die Entscheidung alleine treffen. Das bedeutete bislang immer: Zulassung der Gentech-Pflanze.

Der Mais NK603 ist resistent gegen das Unkrautvernichtungsmittel Glyphosat, das Monsanto unter dem Namen „Roundup“ vertreibt. Eine von Industrie und Behörden scharf kritisierte Studie französischer Wissenschaftler hatte 2012 auf Gesundheitsproblemen bei Ratten hingewiesen, die mit dem Mais gefüttert worden waren. Die EU-Behörde EFSA beurteilte NK603 hingegen als sicher. Ihr werden jedoch Interessenkonflikte – unter anderem vom Rechnungshof der EU - und eine einseitige Risikobewertung anhand von Industrie-Daten vorgeworfen. [dh]

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