Wertschätzung

Finden Sie diese Nachricht hilfreich? Unterstützen Sie unsere Arbeit mit einer Spende.

USA erlauben Gentechnik-Äpfel

In den USA wurden erstmals gentechnisch veränderte Äpfel zugelassen. Ab 2016 könnten das mittels einer neuen Gentech-Methode entwickelte Obst dann in US-Supermärkten zu finden sein, berichten Medien. Die Eigenschaft der transgenen Äpfel: sie sollen länger frisch aussehen.

Die Firma Okanagan Specialty Fruits hat die Äpfel nicht mit herkömmlicher Gentechnik – dem Einbauen von Genen einer Art in eine andere – sondern unter Anwendung der RNAi-Technik entwickelt. Sie nutzt einen natürlichen Mechanismus der Zellen, die RNA-Interferenz. Im Labor wird der Botenstoff RNA so manipuliert, dass bestimmte Gene ausgeschaltet werden – in diesem Fall die Erbgutabschnitte, die für das bräunliche Verfärben aufgeschnittener Apfelstücke verantwortlich sind.

Unnötig, riskant und wissenschaftlich unverantwortlich ist die Entscheidung der US-Behörden nach Ansicht der Verbraucherschutzorganisation Center for Food Safety. Wie der Einsatz der manipulierten RNA auf das gesamte Genom wirke und ob beispielsweise auch andere Gene abgeschaltet werden könnten, sei gar nicht untersucht worden, kritisierte Doug Gurian-Sherman, der Chefwissenschaftler der Organisation.

Okanagan Specialty Fruits will zunächst Gentechnik-Varianten der Apfelsorten Golden Delicious und Granny Smith auf den Markt bringen, jeweils unter dem Namenszusatz „Arctic“. Eine gesetzliche Kennzeichnungsvorschrift für Gentechnik-Lebensmittel gibt es in den USA bislang nicht. Laut Süddeutscher Zeitung müssen die Bäume noch gepflanzt werden, so dass frühestens ab 2016 mit einem Verkauf zu rechnen sei.

Bei der RNAi-Technik handelt es sich um eine von mehreren, relativ neuen Gentechnik-Methoden. Bislang ist unklar, wie diese in der EU reguliert werden sollen. Einige gelten als zweifellos gentechnisch, bei anderen ist dies umstritten. Umwelt- und Landwirtschaftsverbände haben erst kürzlich an EU-Gesundheitskommissar Vytenis Andriukaitis appelliert, die neuen Techniken als „Gentechnik“ einzustufen und nicht ohne Risikoprüfung auf den Markt zu lassen. [dh]

Wir nehmen Datenschutz ernst!
Unsere Seiten nutzen in der Grundeinstellung nur technisch-notwendige Cookies. Inhalte Dritter (YouTube und Google Maps) binden wir erst nach Zustimmung ein.
Cookie-Einstellungen | Impressum & Datenschutz

OK