Strenger Saatgut-Schutz funktioniert

Der Schutz vor Gentech-Verunreinigungen von Saatgut funktioniert – das belegen erneut die Kontrollergebnisse der Bundesländer. In zwölf Monaten nahmen sie über 800 Proben, besonders bei Mais- und Rapssamen. Fast keine enthielten DNA aus gentechnisch veränderten Organismen.

Die Ergebnisse sprechen dafür, die Nulltoleranz gegenüber nicht-genehmigten Gentechnik-Organismen beizubehalten – und nicht etwa zu lockern, wie es Lobbyisten der Agrarbranche oft fordern.

Wie das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit vergangene Woche mitteilte, wurden im „Analysejahr 2015“, das im Oktober 2014 begann, 857 Proben genommen. Bei Mais-Saatgut waren von 451 Proben nur sechs mit Gen-Konstrukten aus gentechnisch verändertem Mais belastet. Mit 1,4 Prozent lag der Kontaminationsgrad etwas unter dem des Vorjahrs.

Bei Raps-Saatgut waren – wie in den Jahren 2011, 2013 und 2014 – null Proben gentech-positiv. 318 waren untersucht worden. Bei Soja war eine von 20 Proben gentechnisch belastet (im Vorjahr: 2 von 28; im Jahr 2013: 0 von 19).

In Nord- und Südamerika wird viel gentechnisch veränderter Mais, Soja und Raps angebaut. Die Pflanzen sind meist gegen Spritzmittel wie Glyphosat resistent oder produzieren ein eigenes Insektizid. Da große Mengen als Futtermittel für Rinder, Schweine und Hühner nach Europa eingeführt werden, sind Belastungen bei diesen Pflanzen auch beim Saatgut nicht auszuschließen.

Die Analysen der Länder zeigen: es ist möglich, Saatgut weitestgehend gentechnik-frei zu halten. Bereits im April waren die Ergebnisse der Mais-Kontrollen bekannt geworden. Angesichts der niedrigen Gentech-Belastungen forderten NGOs, die Regeln nicht aufzuweichen. „Die bisherigen Vorschriften zur Saatgutreinheit sind gut und richtig. Eine Lockerung wäre falsch und widerspräche den Kontrollergebnissen“, kommentierte Benny Haerlin von Save Our Seeds im Frühjahr. [dh]

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