Der Umweltausschuss des EU-Parlaments hat sich heute gegen die Genehmigung von drei weiteren Gentechnik-Sojavarianten als Lebens- und Futtermittel ausgesprochen. Das teilten Sprecher des Ausschusses per twitter mit. Entscheiden wird aber alleine die EU-Kommission. Nur die Mitgliedstaaten durften mitreden, konnten sich aber nicht einigen.
Bei den gentechnisch veränderten Sojapflanzen handelt es sich um MON87708 x MON89788 und MON87705 x MON89788 von Monsanto sowie FG72 von Bayer Cropscience. Alle sind gegen Spritzmittel mit dem Wirkstoff Glyphosat resistent, zwei sind noch zusätzlich gegen andere Chemikalien – Dicamba oder Isoxaflutol – immun. Toxikologen warnen, die Kombination der Gifte erhöhe ihre potenziell schädliche Wirkung.
„Mit diesem Abstimmungsergebnis macht der Umweltausschuss es ganz deutlich: Wir wollen und wir brauchen keine Gentec-Soja“, erklärte der Grünen-Europaparlamentarier Martin Häusling. Er forderte die Kommission auf, die Meinung der Volksvertreter zu berücksichtigen. „Ich appelliere an meine Kollegen im Europäischen Parlament, das Urteil des Umweltausschusses in der Plenarabstimmung zu unterstützen.“
Das Zulassungsverfahren für gentechnisch veränderte Organismen läuft bisher ohne Beteiligung des EU-Parlaments: die Risiken werden von Behörden der Mitgliedstaaten sowie der EU-Lebensmittelbehörde EFSA bewertet – wobei diese Bewertung immer wieder in der Kritik steht, zu industrie-freundlich auszufallen. Nach meist positivem Urteil, stimmen Vertreter der 28 Mitgliedstaaten ab. Kommen sie zweimal zu keinem klaren Ergebnis, entscheidet die Kommission. [dh]