Der Inselstaat Dominica betrachtet den Einsatz von Gentechnik-Moskitos skeptisch. Der Gesundheitsminister der ehemaligen britischen Kolonie in der Ostkaribik, Kenneth Darroux, sagte, der Vorschlag, gentechnisch veränderte Insekten einzusetzen, sei schon Jahre vor der jetzigen Zika-Epidemie gemacht worden. Noch fehle aber der wissenschaftliche Beweis für die Sicherheit.
Zwar, so Darroux, könne die Freisetzung der transgenen Moskitos vielleicht dazu beitragen, die natürliche Population der Aedes aegypti-Mücke einzudämmen. Die auch als „Ägyptische Tigermücke“ bezeichnete Art kann das Zika-Virus, aber auch den Erreger des Dengue-Fiebers übertragen. Es sei aber unklar, so der Gesundheitsminister, was danach mit dem gentechnischen Konstrukt, das bei den Nachfahren der Mücken zum Tod führen soll, passiere. „Wir brauchen viel mehr konkrete Informationen bevor wir mit diesen Firmen zusammenarbeiten können, die dafür lobbyieren, diese Methode anzuwenden“, erklärte Darroux.
Die Gentechnik-Moskitos wurden von der britischen Firma Oxitec entwickelt und bereits in einigen Ländern freigesetzt. Brasilien erlaubte als erstes Land die kommerzielle Anwendung. Gentechnik-Kritiker warnen, unbeabsichtigte Auswirkungen auf Vögel und andere Tiere, die die Insekten fressen, seien nicht untersucht. Auch sei unklar, wie die Lücke im Ökosystem gefüllt werde, wenn die Tigermücke tatsächlich stark dezimiert wird. [dh]