Zürich (Foto: Jeff Dlouhy / flickr, creativecommons.org/licenses/by/2.0/)

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Bantam im Landtag (06.06.2008)

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Glyphosat-Fund im Bier heizt Debatte an

Die Meldung, dass auch Bier mit Glyphosat belastet ist, heizt die Debatte um die Wiederzulassung des von der WHO als „wahrscheinlich krebserregend“ eingestuften Unkrautvernichters erneut an. Umwelt- und Verbraucherschützer sowie Grüne fordern, die von der EU-Kommission anvisierte Genehmigung bis 2031 zu stoppen. CDU und CSU halten das für „reine Panikmache“. Die SPD will zumindest ein Verbot für Privatgärten und öffentliche Flächen, für die Landwirtschaft fordert Umweltministerin Barbara Hendricks eine Mengenbegrenzung. Unterdessen hat die Baumarktkette Hornbach angekündigt, ab sofort keine glyphosat-haltigen Spritzmittel mehr zu verkaufen.

Auch für Bienen gefährliche Stoffe sollen aus den Filialen verschwinden. „Wir haben die von Umweltschutzverbänden sowie privaten Initiativen angestoßene Diskussion um Glyphosat und Bienenschutz aufmerksam verfolgt und nach intensivem Austausch mit Wissenschaft und Forschung entschieden, unser Sortiment zum Start in die neue Gartensaison ohne Wenn und Aber umzustellen. Wir beginnen damit in Deutschland, die anderen Regionen folgen Schritt für Schritt“, erklärte Hornbach-Vorstand Susanne Jäger gestern per Pressemitteilung.

„Wir wollen unsere Kunden vor den Risiken möglicher Fehlanwendungen schützen und Umweltbelastungen durch den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln bestmöglich reduzieren.“ Auch offiziell als bienengefährdend eingestufte Chemikalien, darunter Neonikotinoide, würden nicht mehr verkauft.

Auch nicht alle Vertreter der konventionellen Landwirtschaft sind gegen ein Glyphosat-Verbot. So erklärte Gertraud Gafus, Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL), letzte Woche: „Glyphosat steht für ein ackerbauliches System, das wir nicht wollen. Jenseits aller Diskussionen um die gesundheitlichen und ökologischen Auswirkungen des Wirkstoffes bleibt Glyphosat ein billiges Mittel, das Rationalisierung und industrielle Strukturen im Ackerbau unterstützt und fördert. In den vergangenen Jahren hat sich ein immer schnellerer und sorgloserer Griff zu Glyphosat als bequeme Lösung entwickelt mit unkalkulierbaren Risiken für Mensch, Tier, Boden und Umwelt.“ [dh]

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