Eine staatliche Mücken-Kontroll-Einheit hat Ende Juli auf den Cayman Inseln damit begonnen, mehr als Hunderttausend gentechnisch veränderte Mücken freizusetzen. Mithilfe der Gentech-Insekten hofft die Inselregierung, Bewohner und Besucher der mückengeplagten Gegend besser vor dem Zika-Virus schützen zu können. Kritiker befürchten, dass die Aktion mehr schadet als nützt.
Überträger des Zika-Virus ist die Ägyptische Tigermücke (Aedes aegypti). Die Firma Oxitec hat die Gene von männlichen Mücken so verändert, dass der Nachwuchs, den sie zeugen, bereits im Larvenstadium stirbt. Durch die Freisetzung solcher Mückenmännchen soll laut Oxitec die Population der Tigermücken signifikant reduziert werden. Damit könnten diese auch das Zika-Virus kaum noch verbreiten.
Nach Ansicht von Kritikern ist nicht absehbar, welche Folgen es für das Ökosystem hat, diese Gentech-Mücken freizusetzen. Es sei nicht gesichert, dass die Mückenpopulation dadurch tatsächlich kleiner werde. Außerdem könnte sich das Virus auf anderen Insekten niederlassen. Schließlich sei nicht ausgeschlossen, dass durch die Gentech-Mücken mittelfristig unvorhersehbare Schäden verursacht werden. Richter hatten die Freisetzung daher per Einstweiliger Verfügung vorübergehend ausgesetzt, sie dann aber doch wieder zugelassen. [vef]