Sojaernte (Foto: United Soybean Board / flickr, Lizenz: creativecommons.org/licenses/by/2.0)

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Bericht: Weltweiter Gentech-Anbau erreicht Höchststand

Nach einem Rückgang 2015 soll im vergangenen Jahr weltweit wieder mehr Ackerfläche mit gentechnisch veränderten Pflanzen (GVO) bebaut worden sein. Wie der Internationale Service für die Nutzung von Gentechnik in der Landwirtschaft (ISAAA) kürzlich berichtete, habe sich die Anbaufläche für GVO um drei Prozent auf einen neuen Höchststand von 185,1 Millionen Hektar vergrößert. Vor allem Brasilien und die USA pflanzten demnach mehr GVO als 2015. In Indien und Argentinien wuchsen dagegen weniger Gentech-Pflanzen.

Im Wesentlichen geht es um Soja (50 Prozent), Baumwolle, Mais und Raps. Dabei sei der Anteil der GVO-Pflanzen an der weltweiten Gesamternte von Soja, Baumwolle und Mais jeweils um ein paar Prozentpunkte gesunken. Auf europäischen Äckern findet sich nur der Gentech-Mais MON 810, und zwar auf insgesamt gut 134000 Hektar in Spanien, Portugal, Tschechien und der Slowakei. Das waren fast 17 Prozent mehr als 2015.

Erstmals ernteten US-amerikanische Obstbauern 2016 größere Mengen der gentechnisch haltbar gemachten Arctic-Äpfel, überwinterten sie und bringen sie dieses Jahr auf den Markt. Außerdem können US-Amerikaner und Kanadier GVO-Kartoffeln kaufen, die beim Kochen weniger Acrylamid produzieren.

Insgesamt bauen laut ISAAA fünf Staaten gut 90 Prozent der Gentech-Pflanzen an. An der Spitze liegen die USA mit rund 73 Millionen Hektar (+ 2,8 Prozent). Es folgt Brasilien mit 50 Millionen Hektar und der mit 11 Prozent höchsten Steigerung des GVO-Anbaus. Dort wächst fast ein Drittel der weltweit angebauten Gentech-Soja. Trotz eines leichten Rückgangs der Anbaufläche liege Argentinien mit knapp 24 Millionen Hektar immer noch auf Platz drei. Wegen schlechten Wetters und des Preisverfalls auf dem Weltmarkt wurde dort weniger Soja und Baumwolle angebaut.

Einen Flächenzuwachs von fünf Prozent verzeichnete dagegen Kanada, wo vor allem Raps und neuerdings auch GV-Luzerne wächst. Fünftgrößtes Anbauland sei schließlich Indien, wo der Baumwollanbau ebenfalls leicht zurückgegangen sei. Eine neue „Welle“ der Akzeptanz registriert der Bericht in afrikanischen Staaten, wo der GVO-Anbau teilweise gesetzlich beschränkt ist.

Der ISAAA (International Service for the Acquisition of Agri-Biotech Applications), der unter anderen vom Saatguthersteller Monsanto und dem Agrarindustrieverband CropLife International gesponsert wird, sieht zahlreiche Vorteile der Gentechnik: Der Ertrag würde gesteigert, die Bauern verdienten besser. Es seien 19 Prozent an Herbiziden und Insektiziden eingespart worden. Und es seien CO2-Emmissionen vermieden worden, wie sie etwa 12 Millionen Autos in einem Jahr produziert hätten, so der Bericht. Wie die ISAAA, die sich selbst als Quelle angibt, auf diese Zahlen gekommen ist, bleibt unklar. Aber die Interessenlage wird wohl vor allem an diesem Wert sichtbar: Allein der globale Markt für gentechnisch verändertes Saatgut habe 2016 einen Wert von 15,8 Milliarden US-Dollar gehabt. Da sind die passenden Pestizide noch nicht inbegriffen. [vef]

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