Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) scheint den Ernst der Sache nicht zu sehen. Obwohl kürzlich bekannt wurde, dass eine leitende Mitarbeiterin der Behörde, zuständig für die Zulassung von Gentechnik-Pflanzen, innerhalb eines Monats zur Gentechnik-Industrie wechselte, reagiert die EFSA kaum. Zwar gab es einen E-Mail-Verkehr zwischen der Behörde und ihrer ehemaligen Mitarbeiterin, der jetzigen Syngenta-Lobbyisten Suzy Renckens. Doch Christoph Then von der Expertengruppe Testbiotech, die den Fall öffentlich machte, reicht das nicht. Denn der Vorgang verstößt gegen EU-Regelungen, die besagen, dass Mitarbeiter zwei Jahre lang nach ihrer Beschäftigung bei der EU eine Genehmigung bei der EU einholen müssen, wenn sie eine neue Stelle antreten. Und das nicht umsonst: "Es ist wichtig, eine strikte 'Abkühlphase' einzuhalten. Frühere Mitarbeiter der Behörden, insbesondere wenn sie der Führungsebene angehören, könnten ihren früheren Status dazu ausnutzen, um ehemalige Arbeitskollegen zu beeinflussen", so Nina Katzemich von Lobbycontrol. Zusammen mit Testbiotech und zwei weiteren Organisation soll nun die EU-Kommission eingeschaltet werden. Denn die EFSA hat bisher keinerlei Einwände gegen diesen Wechsel ihrer leitenden Angestellten erhoben und auch keinerlei Auflagen gemacht. Die Organisationen fordern von der Kommission eine schnelle Reaktion sowie eine gründliche Untersuchung des Falls.
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