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Eine Woche vor Aktion gegen Gen-Weizen: Eindringling in Forschungsanlage verhaftet

Laut Angaben des Forschungsinstituts Rothamsted Research wurde vergangenen Sonntag in die Anlage eines Freilandversuchs mit Gentechnik-Weizen eingebrochen, die seit Längerem in der Kritik steht. Demnach sei eine einzelne Person eingedrungen und habe Sachschäden verursacht. Der Versuch selbst wurde laut Institut allerdings nicht gestört. Die Person sei von der Polizei verhaftet und angezeigt worden.

Für 27. Mai hat die Gruppe „Take The Flour Back“ eine Feldbefreiung („decontamination“) angekündigt. Die Pressesprecherin der Gruppe sagte dem Infodienst Gentechnik, es bestünde kein Zusammenhang zwischen dem jüngsten Vorfall und der von ihr geplanten Aktion. Diese solle nach wie vor stattfinden.

Der Gentechnik-Weizen von Rothamsted Research soll Duftstoffe abgeben, um Blattläuse zu vertreiben und blattlausfressende Insekten anzulocken. Dafür wurden ihm neben einem Antibiotikaresistenz-Marker zwei künstlich hergestellte Gene, die in der Natur nicht vorkommen, eingepflanzt. Eines ähnelt laut dem Forschungsantrag einem Pfefferminz-Gen, das andere einem Kuh-Gen. „Take The Flour Back“ kritisiert, der Anbau von Gen-Weizen werde von der Mehrheit der britischen Bevölkerung abgelehnt und könne Umwelt- und Wirtschaftsschäden verursachen. Auch seien mögliche Gesundheitsrisiken bislang nicht ausreichend untersucht. Die Gruppe bezweifelt außerdem die Notwendigkeit des Anbaus von Gen-Weizen, da der konventionelle Weizenanbau in Großbritannien sehr hohe Erträge erzielt. Schottland sei über Jahre hinweg Weltrekordhalter bei den Weizenernten gewesen.

Die umstrittene Forschungsanlage von Rothamsted Research wird mit öffentlichen Geldern in Höhe von 1,28 Millionen Pfund gefördert. Umweltaktivisten befürchten, dass spätere Ergebnisse gewinnbringend an die Agro-Industrie verkauft werden sollen, zum Nutzen des Betreibers. Von dort wird eine solche Absicht bislang bestritten.

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