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Offener Brief: Keine neuen Zulassungen für Gentechnik!

Die Bundesregierung soll sich bei der EU-Kommission gegen die Zulassung neuer Gentechnik-Pflanzen und für die Anwendung geltender EU-Gesetze einsetzen. Dies fordert ein Bündnis mehrerer Verbände in einem offenen Brief an Bundesverbraucherministerin Ilse Aigner (CSU) und den neuen Bundesumweltminister Peter Altmaier (CDU).

Trotz der Sicherheitsbedenken unabhängiger Wissenschaftler – und einer weitestgehend ablehnenden Haltung in der Bevölkerung – scheint die EU-Kommission neue gentechnisch veränderte Pflanzen zum Anbau zulassen zu wollen. Am 11. Juni findet eine wichtige Sitzung der EU-Umweltminister statt. Sollte dann keine Einigung auf ein Recht der Mitgliedstaaten auf eigene Anbauverbote zustande kommen, wird die Neuzulassung von Gentechnik-Pflanzen durch die Kommission noch vor Juli immer wahrscheinlicher.

Bei den fraglichen Pflanzen handelt es sich vor allem um herbizidresistente Mais- und Sojasorten. Die Erfahrung zeigt jedoch, dass dadurch der Einsatz von chemischen Spritzmitteln massiv ansteigt, weil sich sogenannte Superunkräuter, die ebenfalls gegen das Gift immun sind, entwickeln und in der Folge bekämpft werden müssen. Zudem sind die Gesundheitsrisiken für die Verbraucher immer noch ungeklärt. Die Unterzeichner des offenen Briefs fordern daher, vorerst keine Zulassungen auszusprechen sowie das bisherige Verfahren, das solche Gentechnik-Pflanzen durchlaufen, grundlegend zu reformieren. Außerdem müsse den negativen sozioökonomischen Konsequenzen der Gentechnik Rechnung getragen werden, indem nicht mehr – wie bisher – die ökologisch und konventionell arbeitenden Landwirte, Imker und Saatgutzüchter für die zusätzlichen Kosten der Trennung, Reinhaltung und Kontrolle aufkommen müssen, sondern die Verursacher von Gentechnik-Kontaminationen.

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