Bei einer erneuten Abstimmung über die Zulassung des Gentechnik-Maises MIR 162 für Import und Verarbeitung haben sich die Mitgliedsstaaten der EU wieder nicht einigen können. Es kam keine qualifizierte Mehrheit für oder gegen den Mais zustande. Die deutsche Bundesregierung enthielt sich der Stimme. Nun liegt die Entscheidung in den Händen der EU-Kommission. Damit dürfen die gentechnisch veränderten Kolben des Schweizer Konzerns Syngenta wohl bald offiziell eingeführt und genutzt werden.
Bei der gestrigen Sitzung des zuständigen EU-Ausschusses stimmten 13 EU-Länder für den Gentech-Mais, zehn dagegen. Neben Deutschland enthielten sich noch drei weitere Staaten. Vermutlich waren dies, wie bei der ersten Abstimmungsrunde vor zwei Wochen, Frankreich, Italien und Bulgarien. Bundesagrarministerin Ilse Aigner (CSU) hat ihre Position trotz einer jüngst veröffentlichten Studie zu den Gefahren einer Gentechnik-Mais-Sorte des Unternehmens Monsanto nicht geändert – und mit der Enthaltung die Zulassung von MIR 162 in Kauf genommen. Der grüne Bundestagsabgeordnete Harald Ebner hatte schon vor der ersten Ausschusssitzung kritisiert, Aigner habe vor, den Syngenta-Mais „klammheimlich durchzuwinken“.