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Britischer Umweltminister für Gentechnik-Anbau

Umweltminister Owen Paterson (Conservative Party) hat sich für den Anbau von gentechnisch veränderten Pflanzen in Großbritannien ausgesprochen. Diese brächten „echten ökologischen Nutzen“, argumentierte der Minister gegenüber dem Daily Telegraph. Im Königreich werden Gentechnik-Pflanzen bislang nur zu Versuchszwecken freigesetzt.

Paterson bezeichnete den Widerstand gegen die Agro-Gentechnik, wie ihn Umweltschützer und große Teile der Gesellschaft äußern, als „Humbug“ und „Nonsens“. Der Tory-Politiker verwies auf vermeintlich positive Eigenschaften der gentechnisch veränderten Pflanzen. So könne die Ernährung einer wachsenden Weltbevölkerung sichergestellt werden. Auch werde der Verbrauch von Pestiziden verringert. Dabei hatte erst kürzlich eine Studie im Gentechnik-Mutterland USA festgestellt, dass der Einsatz von Spritzmitteln seit der Einführung der High-Tech-Pflanzen um sieben Prozent gestiegen ist. Pikanterweise kam vor einigen Jahren auch eine von der britischen Regierung in Auftrag gegebene Untersuchung zu dem Schluss, Freisetzungen von herbizidresistenten Gentech-Pflanzen im Land schädigten die biologische Vielfalt.

Auch das Hunger-Argument lassen gentechnik-kritische Organisationen nicht gelten – und können sich dabei ebenfalls auf wissenschaftliche Untersuchungen berufen. „Owen Patersons Behauptungen, dass wir GV-Pflanzen brauchen, sind einfach nicht plausibel. Das industrialisierte Landwirtschaftssystem, das die Gentechnik noch verstärkt, ist eine der Hauptursachen für die globale Ernährungskrise, mit der wir es heute zu tun haben“, widersprach beispielsweise Friends of the Earth dem Minister.

Doch dieser drängt dennoch auf eine Lockerung der Anbauverbote: „Ich bin sicher, dass es eine gute Sache wäre“, erklärte Paterson. „Also müssen wir es in der Regierung diskutieren, wir müssen es auf europäischer Ebene diskutieren und wir müssen die Öffentlichkeit überzeugen.“ Innerhalb der Regierung steht Paterson mit diesen Ansichten wohl keineswegs alleine da. Im Juni dieses Jahres hatte sich Wissenschaftsminister David Willetts und andere Politiker mit Vertretern der Agrochemie-Konzerne Monsanto, Bayer, BASF und Syngenta getroffen, um zu diskutieren, wie die Risikotechnologie in Großbritannien verbreitet werden könnte.

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