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Wird Gentechnik-Mais seit Jahren illegal importiert?

Schon seit drei Jahren könnte Gentechnik-Mais illegal aus den USA nach Europa gelangen. „Sehr wahrscheinlich“ werde ein von Monsanto und Dow hergestellter Mais in die EU importiert, obwohl er hier nie zugelassen wurde – und das „in großen Mengen“, schätzt das unabhängige Institut Testbiotech. Besonders brisant: der High-Tech-Mais „SmartStax“ ist nicht nur gegen chemische Spritzmittel resistent, sondern produziert selbst noch sechs Insektengifte. Durch diese Kombination einzelner Eigenschaften ist er bei Kontrollen nur schwer aufspürbar.

In den letzten Jahren hat die Mais-Einfuhr aus den USA deutlich zugenommen. Dort gebe es aber weder detaillierte Register für den Anbau von Gentechnik-Mais noch effiziente Kontrollen, heißt es in einer Testbiotech-Pressemitteilung. Dadurch steigt die Wahrscheinlichkeit, dass „SmartStax“ in die Frachtcontainer gelangt. „SmartStax wird in den USA auf Millionen von Hektar angebaut. Aus den USA wurden in den letzten Jahren insgesamt über eine Million Tonnen Mais in die EU importiert“, erklärte Christoph Then von Testbiotech.

Mit herkömmlichen Testmethoden könne dieser Gentech-Mais „nicht eindeutig nachgewiesen werden“. Vor allem die Menge des bereits in die EU gelangten „SmartStax“-Mais sei kaum festzustellen, so Then. Wegen der riesigen Flächen, auf denen er in den USA seit 2009 angebaut wird, geht sein Institut aber davon aus, „dass große Anteile der US-Mais-Importe gegen geltendes Recht der EU verstoßen.“ Diese Lieferungen müssten daher ausgesetzt werden, sofern die Unternehmen nicht belegen könnten, dass ihre Fracht keinen „SmartStax“-Mais enthalte.

Wegen seiner kombinierten Gen-Eigenschaften kann der Mais nach der Ernte nicht nur mit den umstrittenen Spritzmitteln Glyphosat („Roundup“) und Glufosinat belastet sein, sondern auch noch die „eigenen“ Gifte enthalten, die auf dem Feld permanent freigesetzt werden, um Schädlinge zu töten. Eines davon ist laut Testbiotech eine Neuschöpfung aus den Laboren der Agrochemiekonzerne, es komme in der Natur nicht vor. Die Europäische Lebensmittelbehörfe (EFSA) befand „SmartStax“ im Jahr 2010 für „sicher“, doch die EU-Kommission erteilte der Pflanze keine Zulassung – was nur selten vorkommt. Testbiotech veröffentlichte letztes Jahr Dokumente von Monsanto und Dow, die Zweifel an der Sicherheit von „SmartStax“ nährten: „Es gibt Hinweise darauf, dass die Daten den Interessen der Industrie 'angepasst' wurden“, sagte Then damals. „In jedem Fall sind die Unterlagen ungeeignet, um gesundheitliche Risiken für Mensch und Tier zu bewerten.“

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