Wertschätzung

Finden Sie diese Nachricht hilfreich? Unterstützen Sie unsere Arbeit mit einer Spende.

Imker demonstrieren gegen Pestizide

Vor dem Bundeskanzleramt in Berlin haben Imker und Vertreter verschiedener Organisationen gegen den Einsatz hochgiftiger Spritzmittel in der Landwirtschaft demonstriert. In diesen sehen sie einen Hauptgrund für das weltweit auftretende Bienensterben. In Bienenkostümen und Imkertracht forderten sie ein Umsteuern in der Agrarpolitik.

Eine Imkerin aus Falkensee in Brandenburg berichtete von ihren Erfahrungen, die viele ihrer Kollegen wohl kennen. Durch den massiven Pestizideinsatz verlören die Bienen ihre Orientierung und fänden nicht mehr in die Stöcke zurück. Sie werden außerdem anfälliger für Schädlinge wie die Varroamilbe. Insbesondere für Berufsimker sei dies „eine Katastrophe“, so die Demonstrantin. In ihrer Nachbarschaft hätten auch sehr erfahrene Kollegen in letzter Zeit vor leeren Bienenkästen gestanden. Ein Bekannter habe die Hälfte seiner 25 Völker verloren. Zur Verdeutlichung dieser Probleme schüttete ein Imker tausende von toten Bienen auf dem Platz vor dem Kanzleramt aus.

Auf eine „groteske Situation“ in der derzeitigen Agrarproduktion wies Peter Röhrig vom Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft (BÖLW) hin. Zwar steige die Nachfrage nach Bio-Lebensmitteln – bei deren Erzeugung der Einsatz chemischer Pflanzenschutzmittel verboten ist – gleichzeitig gäbe es aber nicht genügend Bio-Bauern. Der Grund hierfür seien ungünstige Rahmenbedingungen. Statt „bienenfreundlicher“ Landwirtschaft subventioniere die Politik Massentierhaltung und Biogaserzeugung, beklagte Röhrig. Felder mit Monokulturen, oft Mais, sind die Folge. Dort werden Pestizide, die Bienen schädigen, routinemäßig eingesetzt.

Für eine andere Agrarpolitik, ohne Chemikalien, Tierfabriken und Gentechnik, werden am Wochenende – wie schon in den beiden Jahren zuvor – Tausende unter dem Motto „Wir haben Agrarindustrie satt“ in Berlin auf die Straßen gehen. Gestern hatten bereits der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) und Greenpeace ein Verbot von für Bienen besonders gefährlichen Pestiziden, den Neonikotinoiden, gefordert. [dh]

Wir nehmen Datenschutz ernst!
Unsere Seiten nutzen in der Grundeinstellung nur technisch-notwendige Cookies. Inhalte Dritter (YouTube und Google Maps) binden wir erst nach Zustimmung ein.
Cookie-Einstellungen | Impressum & Datenschutz

OK