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Gentechnik-Reis: Weiter warten auf Gold

Der gentechnisch veränderte Reis „Golden Rice“ wird auch in den nächsten zwei Jahren nicht auf den Markt kommen. Das Internationale Institut für Reisforschung (IRRI) widerspricht auf seiner Website anderslautenden Medienberichten. Der als Wundermittel gegen Mangelernährung gefeierte Reis sei gerade erst auf den Philippinen getestet worden. Für Umweltorganisationen ist diese erneute Verzögerung eine gute Nachricht.

Zwei Anbausaisons lang habe man den „Golden Rice“ auf den Philippinen in Feldversuchen beobachtet, teilte das IRRI letzte Woche mit. Nun müssten die Behörden des Inselstaats die Testergebnisse überprüfen, so die Forscher, die von verschiedenen Ländern, unter anderem Deutschland, und internationalen Organisationen, aber auch von der gentechnikfreundlichen Bill and Melinda Gates Stiftung sowie Agrochemie-Unternehmen finanziert werden. Am Ende der Mitteilung heißt es: Der Prozess, den der Gentech-Reis vor einer Vermarktung durchlaufen müsse, „kann noch zwei Jahre oder länger“ dauern. „In der Zwischenzeit sind wir dankbar für das große Interesse und die Unterstützung!“

Die Entwickler dämpfen sogar die Erwartungen an den Reis, der wegen der gentechnischen Veränderung einen erhöhten Vitamin A-Gehalt aufweisen soll. Es sei „noch nicht gesichert, ob der tägliche Verzehr des Golden Rice den Vitamin A-Status von Menschen verbessert, die einen Mangel an Vitamin A haben.“ Dabei ist dies seit Jahren das Hauptargument der Gentechnik-Befürworter. Mit dem „Golden Rice“ könne man Mangelernährung endlich wirksam bekämpfen, lautete das Versprechen.

Bei der Organisation Foodwatch macht man sich darüber keine Illusionen. Es gebe keine Belege für positive Gesundheitseffekte. Vielmehr sei der „Golden Rice“ Teil einer „Image-Kampagne der Gentechnik-Lobby“, so Geschäftsführer Thilo Bode letztes Jahr. Wie auch verschiedene Umweltverbände verweist die Organisation auf ungeklärte Risiken für Natur und Gesundheit. Studien zur Sicherheit gebe es nicht. Stattdessen wurde der Gentechnik-Reis an chinesischen Schulkindern getestet – offenbar ohne Zustimmung der Eltern oder der Behörden. [dh]

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