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Belgien: Forscher pflanzen Gentechnik-Pappeln

In Belgien wollen Forscher nächstes Jahr gentechnisch veränderte Grau-Pappeln freisetzen. Die zuständige Behörde muss das Experiment, das auf 800 Quadratmetern stattfinden soll, noch genehmigen. Ziel sei es, das Potential der Gentech-Bäume als Lieferanten von Biomasse zu untersuchen, schreibt das Vlaams Interuniversitair Instituut voor Biotechnologie.

Negative Auswirkungen auf die Umwelt erwarten die Forscher nicht. Man verwende nur weibliche Bäume, die keine Pollen freisetzen und nach drei Jahren wieder entfernt würden, so dass keine Ausbreitung stattfinden könne. Auch das aus herabfallenden Ästen neue Bäume entstehen könnten, halten die Belgier für „extrem unwahrscheinlich“. Kritische Beobachter raten von einer gentechnisch Veränderung von Bäumen ab. Beim Naturschutzbund Deutschland (Nabu) heißt es beispielsweise: „Der Anbau transgener Bäume ist keine geeignete Lösung, um schnell Biomasse zu generieren. Die langfristigen Folgen für Natur und Umwelt sind unabsehbar.“

Für Bedenken dürfte auch sorgen, dass die Pappeln ein Markergen eingepflanzt bekommen haben, dass gegen bestimmte Antibiotika resistent macht. Gegen Medikamente widerstandsfähige Keime können die Behandlung von Krankheiten deutlich erschweren. In Frankreich hat ein Agrarforschungsinstitut kürzlich ebenfalls ein Experiment mit gentechnisch veränderten Pappeln beantragt. In Deutschland wurden solche Bäume schon zwischen 1996 und 2005 freigesetzt. Die Papierindustrie verspricht sich von der Genveränderung eine leichtere - und damit billigere - Verarbeitung des Holzes.[dh]

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