Ein Großteil der Milchkühe in Deutschland wird mit Kraftfutter gefüttert, das gentechnisch veränderte Soja enthält. Das Magazin Öko Test untersuchte Milch von 34 Anbietern - konventionell und Bio – die mit Bildern von „grünen Landschaften oder weidenden Kühen“ beworben werden. Während viele Bio-Kühe dem Test zufolge noch wissen, was eine Weide ist, werden 70 Prozent der konventionell gehaltenen Tiere überwiegend mit Mais und Soja gemästet – Letzteres stammt häufig von den Gentechnik-Plantagen Brasiliens und Argentiniens.
Im Labor analysierten die Tester den Gehalt an Omega-3-Fettsäuren. Ihr Fazit: Die glücklichen Kühe auf den Milchverpackungen sind meist reine Werbeträger. Von den 28 konventionellen Milchsorten hatten 20 nur wenig Fettsäuren – ein Hinweis darauf, dass das Futter nicht von der Weide, sondern vom Containerhafen stammt. Öko Test spricht von „wiesenfernen“ Produkten – und vom „gehörnten Verbraucher“.
Von den sechs Bio-Milch-Produkten fanden sich hingegen nur bei Einem Indizien für eine Fütterung mit „etwas zu wenig Gras“ - dabei handelte es sich um die Bio-Milch von Aldi Süd. Futter aus gentechnisch veränderten Pflanzen ist in der ökologischen Produktion gesetzlich verboten. In der konventionellen Milcherzeugung ist es stattdessen sehr weit verbreitet. Immer mehr Molkereien setzen allerdings auf das „Ohne Gentechnik“-Siegel. [dh]