Das mittelständische Züchtungsunternehmen Dieckmann Seeds aus Niedersachsen hat am Donnerstag den geplanten Verkauf von Teilen des europäischen Saatgutbereiches an Monsanto bekannt gegeben. Die Übernahme umfasst die Geschäftsbereiche mit Raps- und Roggensaatgut sowie den Vertrieb von Mais und Sonnenblumen. Die Transaktion wird derzeit von den nationalen Kartellbehörden geprüft.
Geschäftsführer Johannes Dieckmann sieht in der Übernahme Potential für seine Kunden aber auch Chancen für die Mitarbeiter beider Unternehmen. Björn Neumann, Geschäftsführer Saatgut der Monsanto Agrar Deutschland GmbH sagte: „Diese Transaktion stellt eine langfristige strategische Investition für Monsanto in Deutschland und Osteuropa dar, und wird auf dem bisherigen Erfolg von Dieckmann Seeds aufbauen“. Monsanto erhofft sich neue Geschäftsmöglichkeiten vor allem in Osteuropa. Verkaufsdetails wurden nicht bekannt gegeben.
Monsanto beherrscht derzeit 90 Prozent des Marktes für gentechnisch verändertes Saatgut und hat sich durch systematische Übernahme von mittelständischen und großen Saatgutfirmen auf Platz Eins am weltweiten Pflanzenmarkt gebracht. Dabei warnt der Weltlandwirtschaftsrat IAASTD vor dieser Machtkonzentration im Saatgutsektor. Denn sie führt zu einer Konzentration der Forschung und Entwicklung auf wenige Saatgutsorten, einer wettbewerbshemmenden Wirkung und einer möglichen massiven Zunahme der Saatgutpreise. Im konventionellen Bereich gehört Monsanto beispielsweise schon die Hälfte der kommerziellen Blumenkohlsaatguts in der EU. [keh]