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Bt-Mais: Resistente Insekten auf Brasiliens Gentech-Plantagen

Obwohl Gentechnik-Mais eigentlich gegen sie resistent sein soll, sind zahlreiche Felder in Brasilien offenbar von Insekten befallen. Die Zeitschrift Agro DBO berichtete im März von einem „Angriff der Raupen“ in nie gekanntem Ausmaß. Sogar optimistische Landwirte erwarteten Ernteausfälle von 10 Prozent. Als Ursache vermuten die meisten, dass sich die Insekten an das Gift der Gentechnik-Pflanzen angepasst haben.

In mindestens neun Bundesstaaten des Landes sind Landwirte, die gentechnisch veränderten Mais anbauen, von dem Schädlingsbefall betroffen. Sie verwenden deshalb wieder Insektizide. Dabei sollen die Pflanzen aufgrund der gentechnischen Veränderung ein eigenes Gift absondern und die Schädlinge so in Schach halten. Doch auch die zusätzliche Giftbehandlung bleibt anscheinend erfolglos: laut Agro DBO konnten manche Bauern die Raupen von Heerwurm und Baumwollkapselbohrer auch mit fünf oder sechsmaliger Insektizid-Dusche nicht davon abhalten, sich in die Maiskolben zu fressen.

Ein Landwirt, der die Bt-Mais-Sorte Herculex des US-Unternehmens DuPont Pioneer anbaut, rechnete mit einem Rückgang seiner Ernte von 182 auf 165 Säcke pro Hektar bei der ersten Ernte. Die Schäden bei der zweiten Ernte könne er noch nicht absehen. Dabei hatte er große Mengen von Insektiziden verwendet. Ein Anderer erzählte den Journalisten, seine Kosten seien wegen des hohen Spritzmittelverbrauchs um 10 bis 12 Prozent gestiegen. Seinen Nachbarn gehe es ähnlich. So etwas hab er „noch nie gesehen.“ Ein weiterer Landwirt gab an, pro Quadratmeter Gentechnik-Mais 15 Schädlingsraupen gezählt zu haben – im Vorjahr sei es auf der gleichen Fläche nur eine Raupe gewesen.

Viele der befragten Maisbauern erklärten, sich an die Empfehlungen gehalten und Schutzzonen errichtet zu haben. Mit solchen Streifen von nicht-genmodifiziertem Mais soll der Druck auf die Insekten gemildert werden, damit sich die Resistenten nicht so rasch ausbreiten können. Ein DuPont-Pioneer-Manager schob die Schuld an dem Schädlingsbefall dennoch den Landwirten zu. Diese seien womöglich nachlässig und hätten zu kleine oder gar keine Schutzzonen eingerichtet, erklärte er gegenüber Agro DBO. Ein Versagen der Bt-Technologie konnte er aber nicht prinzipiell ausschließen.

Auch in den USA gibt es Probleme mit resistenten Insekten auf angeblich „insektenresistenten“ Gentechnik-Maispflanzen. Laut dem Agrarforscher Mike Gray von der Universität Illinois planen zahlreiche Landwirte im Bundesstaat, auf den Bt-Mais-Feldern zusätzliche Spritzmittel einzusetzen. [dh]

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