In den USA könnte demnächst der kommerzielle Anbau von gentechnisch veränderten Bäumen erlaubt werden. Die Firma ArborGen aus South Carolina hat beantragt, Millionen von transgenen Eukalyptus-Bäumen im Süden des Landes pflanzen zu dürfen – für die Papier- und Energieproduktion. Die zuständige Behörde für Pflanzengesundheit (APHIS) sammelte bis Ende April öffentliche Kommentare – die fielen mit überwältigender Mehrheit kritisch aus.
500 Millionen Gentechnik-Eukalypten sollen laut der Organisation „Global Justice Ecology Project“ jedes Jahr verkauft werden. Hersteller ArborGen will sich dabei auf den Süden der Vereinigten Staaten konzentrieren, auf Bundesstaaten wie Texas, Alabama und Florida. Dass also eher heiße Regionen des Landes gewählt wurden, überrascht insofern, als das Unternehmen seine Bäume als kälteresistent preist. Bislang findet in den USA kein kommerzieller Anbau von transgenen Bäumen statt – Versuche hat es allerdings schon in Florida und anderen Staaten gegeben. In EU-Ländern werden unterdessen gentechnisch veränderte Pappeln getestet.
Bei den US-Bürgern scheinen die genmodifizierten Bäume hingegen nicht besonders gut anzukommen. Bei der APHIS gingen bis Ende April fast 40.000 Kommentare ein – davon waren nach Angaben des Global Justice Ecology Project nur vier befürwortend. Die Kritiker befürchten eine Ausbreitung der gentechnisch eingebauten Eigenschaften der Bäume, wodurch Ökosysteme gestört werden könnten. Außerdem werden die biologische Eintönigkeit sowie die hohe Waldbrandgefahr in Eukalyptus-Plantagen hervorgehoben. Die zuständige Behörde hatte zu Beginn der Kommentarphase eine Studie zu Umweltauswirkungen der Gentech-Bäume angekündigt. [dh]