Unter der neuen rot-grünen Landesregierung wird Niedersachsen dem Europäischen Netzwerk Gentechnikfreier Regionen beitreten. Das beschloss das Kabinett heute in Hannover. Umweltminister Stefan Wenzel (Grüne) begründete den Schritt damit, dass die überwiegende Mehrheit der Bürger die Risikotechnologie ablehnen. Neben Schleswig-Holstein, Thüringen, Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg wird Niedersachsen bald das fünfte Bundesland in dem europaweiten Zusammenschluss.
Die Mitglieder des Netzwerkes, zu dem über 50 Regionen gehören, setzen sich auf EU-Ebene für eine gentechnikfreie Landwirtschaft ein. Sie wollen, dass Verursacher von gentechnischen Verunreinigungen für Schäden bezahlen müssen und Saatgut geschützt bleibt. Auf landeseigenen Flächen kann der Anbau von transgenen Pflanzen augeschlossen werden. Für die eigentliche Gentechnik-Politik ist in Deutschland allerdings die Bundesregierung verantwortlich. Zuletzt war im vergangenen Herbst Baden-Württemberg dem Bündnis beigetreten. Das Saarland strebt ebenfalls eine Mitgliedschaft an.
+++UPDATE 15.05.13+++ Laut Umweltministerium soll der Beitritt „zeitnah“, vermutlich im Laufe des Sommers, vollzogen werden. Die Vorbereitungen für die Unterzeichnung der Charta von Florenz liefen. Das Saarland und auch Rheinland-Pfalz werden am 22.05. offiziell ins Netzwerk aufgenommen.