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„Ernsthafte“ Magenentzündungen bei Schweinen wegen Gentech

Schweine, die mit gentechnisch verändertem Mais und Soja gefüttert werden, leiden wesentlich häufiger unter „ernsthaften“ Magenentzündungen als Artgenossen, die herkömmliches Futter fressen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie australischer und US-amerikanischer Forscher, die in der Fachzeitschrift „Journal of Organic Systems“ veröffentlicht wurde. Außerdem waren die Gebärmütter der Tiere durchschnittlich um ein Viertel größer als normal.

Für die Fütterungsstudie verwendeten die Wissenschaftler, die unter anderem von der Flinders Universität und der medizinischen Fakultät der Universität Adelaide in Australien kommen, gentechnisch veränderten Mais und Soja von Monsanto. Sie mischten dabei DK 42-88

RR YG PL - einen Mais mit drei Transgenen zur Ausschüttung von Insektengift und Herbizidresistenz – mit „RoundupReady“-Soja, das ebenfalls gegen das Spritzmittel Glyphosat resistent ist. Zum Vergleich nutzen sie herkömmliche Pflanzen, die nicht gentechnisch verändert waren. Alle Futtermittel kauften die Forscher von US-Landwirten.

Bei den Tieren handelte es sich um 168 „gewöhnliche“ Yorkshire-Schweine. Die Hälfte bekam knapp 23 Wochen lang das Gentech-Futter vorgesetzt, die Anderen erhielten das konventionelle Futter. Mit fünfeinhalb Monaten dauerte der Versuch laut den Wissenschaftlern so lange, wie die „normale Lebensspanne eines kommerziellen Schweins von der Entwöhnung bis zur Schlachtung.“ Die Tiere wurden unter „gewöhnlichen Industriebedingungen“ auf Betonböden gehalten, allerdings mit Zugang zum Freien.

Bei den Ergebnissen gab es zwei bemerkenswerte Abweichungen zwischen den Gruppen. Die mit Gentechnik-Mais und -Soja gefütterten Schweine hatten mit Magenentzündungen zu kämpfen – und zwar mindestens doppelt so häufig wie ihre Artgenossen. Bei den männlichen Tieren kam es bei 22 Prozent der Gentech-Gruppe zu solchen Problemen, jedoch nur bei 5,6 Prozent der nicht-Gentech-Gruppe. Bei weiblichen waren es 41,7 Prozent, verglichen mit 18,9 Prozent.

Unterschiede wurden außerdem bei der Größe der Gebärmütter der weiblichen Schweine festgestellt. Nach der Schlachtung wurden diese entnommen und anschließend von Tierärzten untersucht. Um Beeinflussungen zu vermeiden, wussten diese Mediziner nicht, welche Tiere womit gefüttert worden waren. Sie bilanzierten, dass die Gebärmütter der Tiere, die Gentechnik gefressen hatten, im Schnitt 25 Prozent größer waren als jene der nicht-Gentechnik-Gruppe. Die Forscher bezeichnen den Unterschied als „statistisch relevant“.

Aus Sicht der Studienautoren machen die Ergebnisse „Grund zur Sorge“ - vor allem, weil heutzutage größtenteils gentechnisch verändertes Futter in den Trögen der konventionellen Tierhaltung lande. Nötig seien deshalb verbindliche Langzeitstudien für alle transgenen Pflanzen, die für die Fütterung zugelassen werden sollen. [dh]

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