Das Unkrautvernichtungsmittel Glyphosat steht in Österreich vor einem Teilverbot. Kurz vor der Ernte soll es nicht mehr gesprüht werden dürfen, nur um Getreide gleichmäßiger abreifen zu lassen. Das Parlament in Wien soll bald über einen entsprechenden Antrag entscheiden, berichtet die Zeitung Der Standard.
Mit dem Gesetzentwurf, der am vergangenen Donnerstag ins Parlament eingebracht wurde, soll die umstrittene Praxis der Sikkation in Österreich untersagt werden. Sie wird – auch in Deutschland – von einigen Landwirten angewendet. Dabei wird Glyphosat – der US-Agrarkonzern Monsanto vertreibt es unter dem Namen „Roundup“ - wenige Tage vor der Ernte auf Getreide gesprüht. Das soll die Ernte und Lagerung einfacher und billiger machen, indem Unkraut und unreife Getreidehalme abgetötet werden.
Der grüne Abgeordnete Wolfgang Pirklhuber kritisierte die Sikkation gegenüber dem Standard: „Dieses Notreif-machen ist eine völlig jenseitige Methode. Nicht nur bei Brotgetreide - sondern auch bei Tierfutter.“ Erst kürzlich sorgte eine Studie für Aufsehen, die Glyphosat im Urin von Stadtbewohnern aus 18 europäischen Ländern festgestellt hatte. Außerdem hatte das Magazin Ökotest das Herbizid in Brötchen, Mehl und Haferflocken gefunden. Zwar lagen die Proben unter den gesetzlichen Grenzwerten – die sind für Glyphosat jedoch auch deutlich höher als für andere Giftstoffe. [dh]