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Regierung fördert Pflanzenbiotechnologie mit 45 Millionen

Die Bundesregierung hat die Pflanzenbiotechnologie seit 2011 mit mindestens 45 Millionen Euro gefördert. Im Rahmen des Programms „Pflanzenbiotechnologie der Zukunft“ unterstützte das CDU-geführte Forschungsministerium wissenschaftliche Einrichtungen sowie Privatunternehmen, die auch mit gentechnischen Methoden arbeiten. Das geht aus der Antwort der Regierung auf eine kleine Anfrage der grünen Bundestagsfraktion hervor. Das Ministerium von Johanna Wanka plädiert schon länger für eine „verantwortungsvolle Nutzung der Gentechnik“. Das Landwirtschaftsministerium gab hingegen an, keine „Projekte zur Entwicklung von gentechnisch veränderten Pflanzen und Nutztieren“ zu fördern.

Das Forschungsministerium verfolge „in der Pflanzenforschung einen methodenoffenen Förderansatz“, heißt es in der Antwort der Bundesregierung. So solle der „bestmögliche Forschungsansatz“ gefunden werden – Agro-Gentechnik eingeschlossen. „Projekte, die gentechnisch veränderte Pflanze nutzen, finden sich daher in verschiedenen Förderinitiativen“, lässt das Ministerium wissen. Aber: „Eindeutige und trennscharfe Angaben zur Höhe der Förderung sind aufgrund vielfältiger Abgrenzungsfragen nicht möglich.“ Die Entwicklung von transgenen Nutztieren werde hingegen nicht unterstützt.

Die Grünen wollten unter anderem wissen, welche Projekte im Programm „Pflanzenbiotechnologie der Zukunft“ gefördert werden, das noch unter Wankas Vorgängerin Annette Schavan (CDU) ins Leben gerufen wurde. Wissenschaftliche Einrichtungen des Bundes, Universitäten und Privatunternehmen bekommen zwischen 2011 und 2015 über 45 Millionen Euro. Mittels Methoden der Biotechnologie sollen sie Pflanzen hervorbringen, die höhere Erträge abwerfen oder besser mit Trockenheit umgehen können. Es geht aber auch darum, Pappeln mit höherem Ligningehalt für die Biomasse-Produktion zu gewinnen. Oder aus russischem Löwenzahn mehr Latex und Kautschuk herauszuholen. Der Reifenhersteller Continental beteiligt sich darum ebenfalls an dem Forschungsvorhaben und erhält über 130.00 Euro.

Größer fallen allerdings die Summen aus, die Saatgut- und Gentechnikunternehmen bekommen. So streichen die deutsche KWS Saat AG und ihr Tochterunternehmen KWS Lochow für die Mitwirkung an verschiedenen Projekten über 3,5 Millionen Euro ein. Der Schweizer Agrochemie-Konzern Syngenta bekommt 600.000, die deutsche Tochter des französischen Saatgutriesen Limagrain über 700.000, Bayer Cropscience 247.000 Euro. Dabei kontrollierten diese Firmen schon 2011 über 20 Prozent des milliardenschweren Weltmarkts für kommerzielles Saatgut, wie die ETC Group aus Kanada aufzählte. In Europa vertreiben sie vor allem konventionelle Samen, in den USA und andernorts gentechnisch Veränderte. Das Forschungsministerium hält ihre Beteiligung wohl dennoch für nötig. Man wolle den Technologietransfer zwischen Wissenschaft und Wirtschaft verbessern, heißt es auf einer Infoseite zur Pflanzenbiotechnologie. Das Ziel: „neue und wettbewerbsfähige biotechnologische Verfahren und Produkte voranzubringen.“ [dh]

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