Nach seinen Ministern für Umwelt und Landwirtschaft hat auch Frankreichs Präsident Francois Hollande erklärt, beim Anbauverbot für den Gentechnik-Mais MON810 bleiben zu wollen. „Das Moratorium wird verlängert“, sagte der sozialistische Politiker am Freitag. Zuvor hatte das oberste Verwaltungsgericht des Landes ein seit letztem Jahr geltendes Verbot des Monsanto-Maises kassiert.
Hollande teilte mit, das Verbot sei nötig, um andere Produkte zu schützen. MON810 sondert aufgrund der eingebauten Bakteriengene um Gift ab, mit dem Insekten getötet werden. Es ist die einzige transgene Maispflanze, die derzeit in der EU angebaut werden darf. Paris hatte 2012 eine im EU-Recht verankerte Schutzklausel gezogen und den Anbau untersagt – dem Gericht fehlte es jedoch an ausreichender Begründung. Ein neues Verbot müsse daher juristisch abgesichert sein, erläuterte der Präsident.
Die FDP begrüßte hingegen die Gerichtsentscheidung. Das Verbot des genmodifizierten Maises aufzuheben sei „eine wissenschaftsbasierte und die einzig richtige Entscheidung“, erklärte die agrar- und ernährungspolitische Sprecherin, Christel Happach-Kasan. Das solle nun auch hierzulande geschehen, wo der Anbau des Monsanto-Maises ebenfalls untersagt ist. „Die FDP fordert, dass auch in Deutschland das wissenschaftlich nicht haltbare Moratorium für den Anbau von MON810 aufgehoben wird.“ [dh]