Auf den Philippinen haben 400 Landwirte vergangene Woche ein Versuchsfeld mit gentechnisch verändertem Reis zerstört. Nahezu alle Pflanzen des Feldes in der Region Bikol seien am Donnerstag aus dem Boden gerissen worden, teilte das Internationale Reisforschungs- institut (IRRI) mit. Die Versuche mit dem „Goldenen Reis“ würden aber fortgesetzt. Eine der an der Aktion beteiligten Bauernorganisationen erklärte, die Landwirte hätten aus Gesundheits- bedenken und Sorge um die biologische Vielfalt gehandelt.
Das IRRI testet im Inselstaat gentechnisch veränderten „Goldenen Reis“. Er ist mit Beta-Carotin angereichert, einer Vorstufe von Vitamin A. Der Gentech-Reis dient Befürwortern der Technologie seit Jahren als Vorzeigeprojekt. Mit ihm könne – so das Argument - der Vitamin A-Mangel in Entwicklungsländern bekämpft werden, der zu Krankheiten und frühzeitiger Erblindung führen kann. Kritiker halten dagegen, herkömmliche Lebensmittel wie beispielsweise Süßkartoffeln enthielten genug Vitamin A, um Mangelerscheinungen auszugleichen. Das Problem sei also eine ungleiche Verteilung von Nahrung – dafür gebe es keine technologische Lösung. Die Organisation Foodwatch bezeichnete den „Golden Rice“ als „Image-Kampagne der Gentechnik-Lobby“.
Wann der Gentech-Reis Marktreife erlangt, ist noch nicht klar. Im Februar widersprach das IRRI Medienberichten, wonach der Reis bald zum Einsatz kommen könne. Dies könne noch zwei Jahre oder länger dauern, teilte das IRRI mit. Und gab sogar zu: „Es ist noch nicht gesichert, ob der tägliche Verzehr des Golden Rice den Vitamin A-Status von Menschen verbessert, die einen Mangel an Vitamin A haben.“ [dh]