Die EU-Kommission hat heute trotz fehlender Risikobewertung und massivem Protest aus der Bevölkerung den Gentechnik-Mais „Smartstax“ der Agrarkonzerne Monsanto und Dow AgroScience als Lebens- und Futtermittel zugelassen. Die Pflanzen produzieren sechs verschiedene Insektengifte und sind gegen zwei Unkrautvernichtungsmittel (Glyphosat und Glufosinat) resistent. Die Organisation Testbiotech will Beschwerde einlegen.
Gentechnik-Pflanzen mit mehreren Eigenschaften wie der „Smartstax“-Mais sind die Antwort der Industrie auf die Entwicklung von Resistenzen bei Wildkräutern und Insekten. Dabei ist das System selbst das Problem. Durch die einseitige Unkrautbekämpfung bei herbizidresistenten Gentechnik-Pflanzen haben sich mancherorts Superunkräuter entwickelt, die schwer oder gar nicht mit herkömmlichen Mitteln bekämpft werden können. Durch die konstante Abgabe von Insektiziden durch manche transgene Pflanzen werden die zu bekämpfenden Schädlinge viel schneller resistent als unter natürlichen Bedingungen zu erwarten wäre.
„Der Import dieser Pflanzen hat keinerlei Vorteile für Landwirte, Verbraucher oder die Tiergesundheit in der EU. Im Gegenteil, es gibt berechtigte Zweifel an der Sicherheit dieser Pflanzen, die einen ganzen Giftcocktail enthalten“, kommentiert Christoph Then von Testbiotech diese Entscheidung. Er sagt weiter: „Der EU-Lebensmittelmarkt wird dazu missbraucht, risikobehaftete Produkte zu entsorgen, die hier niemand haben will.“
Neben dem Gentechnik-Mais Smartstax hat die Kommission heute einen weiteren Gentechnik-Mais mit dem Markennamen Powercore zugelassen und die Anbauzulassung für den Gentechnik-Mais 1507 empfohlen.