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Kanada erlaubt Produktion von 100.000 Gentech-Fischeiern

Die Massenproduktion von gentechnisch verändertem Fisch kann beginnen. Die kanadische Regierung hat der US-amerikanischen Firma Aquabounty die Erlaubnis erteilt, bis zu 100.000 Fischeier jährlich zu erzeugen und zu exportieren. Das berichten Medien unter Berufung auf das Amtsblatt Canada Gazette. Aquabounty selbst bejubelte die Entscheidung. Die transgenen Lachse sollen in Panama aufwachsen und schließlich in den USA vermarktet werden – auch dafür dürfte das Unternehmen bald die Genehmigung erhalten.

Der gentechnisch veränderte Lachs soll besonders schnell wachsen, verspricht die Herstellerfirma. Viele Verbraucher in den USA wollen den Fisch aber nicht essen. Einige Supermärkte haben bereits angekündigt, ihn nicht zu verkaufen. Weil es in den USA keine Kennzeichnungspflicht gibt, könnten Verbraucher den Gentechnik-Lachs kaum von konventionellen Lachsarten im Tiefkühlfach unterscheiden. Aquabounty wartet schon seit vielen Jahren auf die nötigen Genehmigungen und stand zwischenzeitlich kurz vor der Pleite. Der Chef der Firma, Ron Stotish, bezeichnete die Genehmigung in eine Pressemitteilung daher als „bedeutenden Meilenstein“.

In Kanada wird der genmodifizierte Lachs weder aufgezogen noch verkauft werden. Nur die Eier dürfen dort produziert werden. Laut der Zeitung The Guardian sieht die Regierung im Gentechnik-Fisch ein großes Risiko für Atlantischen Seelachs, falls er in freie Gewässer entkommt. Aquabounty hält das aber für ausgeschlossen, weil die Fische in einer speziellen Anlage im panamaischen Regenwald gemästet werden sollen. Laut The Guardian gab es aber bereits einige Störfälle in der Anlage, 2008 sei sie beispielsweise von einem Sturm beschädigt worden.

Der Gentechnik-Lachs von Aquabounty könnte das erste transgene Tier sein, dass zum menschlichen Verzehr zugelassen wird. Ob er allerdings den erwünschten Verkaufserfolg bringt oder ein Dasein als Ladenhüter fristet, bleibt abzuwarten. In der Europäischen Union ist noch kein gentechnisch verändertes Tier zugelassen – im Mai legte die Lebensmittelbehörde EFSA allerdings Richtlinien für die Risikobewertung solcher Tiere vor. Umweltorganisationen sehen darin den ersten Schritt hin zu künftigen Genehmigungen. [dh]

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