Darf der gentechnisch veränderte Mais 1507 von Dupont Pioneer bald in der EU angebaut werden? Darüber sollten die Landwirtschaftsminister der EU-Staaten eigentlich Ende Januar abstimmen. Doch es könnte noch schneller gehen. Laut gut informierten Beobachtern in Brüssel sollen die Minister ihre Stimme nun doch nicht bei einem Treffen mit ihren Kollegen abgeben, sondern schriftlich.
Damit fiele eine Diskussion unter den Agrarministern aus. Während einige nationale Regierungen den Anbau von gentechnisch veränderten Pflanzen befürworten - beispielsweise die britische und rumänische - lehnen andere ihn ab, darunter die französische und österreichische. Deutschland enthielt sich bei vergangenen Abstimmungen oft der Stimme. Welche Haltung die künftige Bundesregierung einnimmt, ist noch nicht klar. CSU-Chef Horst Seehofer hat das zuständige Landwirtschaftsministerium jedenfalls für seine Partei gefordert.
Ursprünglich sollten schon die Umweltminister bei ihrem Ratstreffen Mitte Dezember über die Zulassung von des Pioneer-Maises 1507 abstimmen. Doch Frankreich und Deutschland verlangten mehr Bedenkzeit. Sollte der Ministerrat nicht bis Anfang Februar nächsten Jahres eine Entscheidung treffen, könnte die EU-Kommission die Sache in die Hand nehmen, berichten Beobachter. In dem Fall dürfte 1507 wohl bald in der Union angebaut werden. Die transgene Pflanze sondert ein Gift ab, um Insekten zu töten, und ist außerdem gegen das Spritzmittel Glufosinat resistent. [dh]