Im französischen Senat könnte bis Mitte Februar ein Anbauverbot für sämtliche gentechnisch veränderte Maissorten beschlossen werden. Ein Politiker der regierenden Sozialistischen Partei brachte am Montag einen entsprechenden Gesetzentwurf ein, wie Medien berichten.
In der EU darf zurzeit nur ein transgener Mais angebaut werden, die Sorte MON810 des US-Konzerns. Frankreich hatte, wie auch Deutschland und andere Mitgliedsstaaten, ein nationales Anbauverbot verhängt. Letztes Jahr wurde es aber von einem Gericht aufgehoben. Nun will der Senator Alain Fauconnier aus dem südlichen Departement Aveyron ein neues Verbot. Es soll nicht nur für MON810, sondern für alle genmodifizierten Maissorten gelten – auch für den insektengiftigen 1507 von Dupont Pioneer, der in Kürze eine EU-Zulassung erhalten dürfte.
Laut der französischen Seite Inf'OGM brachte der Senator den Entwurf in Absprache mit dem Landwirtschaftsministerium ein. Die Nachrichtenagentur Reuters berichtet, der Senat könnte das Anbauverbot schon am 17. Februar beschließen, es müsste dann noch vom Abgeordnetenhaus bestätigt werden. Allerdings könnte es zu einem erneuten Rechtsstreit mit der EU-Kommission kommen. Auch wenn die Gentechnik-Maissorte 1507 bald zugelassen wird, wird sie dieses Jahr wohl nicht mehr angebaut werden. Zunächst muss Pioneer noch die Eintragung ins Sortenregister beantragen – in diesem Fall in das spanische, da das Unternehmen den Antrag ursprünglich in Spanien gestellt hatte. Ab 2015 könnte der Gentech-Mais dann auf Felder in der EU kommen. [dh]