In der Schweiz wurden im letzten Jahr keine neuen, ungewollten Gentechnik-Standorte entdeckt. In Nähe eines Rheinhafens, in dem Rohstoffe umgeschlagen werden, wächst aber immer noch gentechnisch veränderter Raps aus Übersee, wie das Bundesamt für Umwelt mitteilte.
Neue Fundorte sind nicht hinzugekommen, die transgenen Rapspflanzen an den bereits vorher bekannten „verunreinigten Standorten“ seien vernichtet worden. So soll eine „Kontaminierung von konventionellen Landwirtschaftskulturen und Beeinträchtigungen der Biodiversität“ durch Gentechnik verhindert werden. Der Anbau genmanipulierter Pflanzen ist in der Schweiz verboten. Gentechnik-Raps, der auch in der EU nicht angebaut werden darf, wird vor allem in den USA und Kanada genutzt. Das Saatgut rieselt leicht und geht daher manchmal beim Transport verloren – so können sich gentechnisch veränderte Pflanzen auch in Europa, das den Raps als Futterpflanze importiert, ausbreiten – meist in der Nähe von Häfen, Verkehrsadern oder Lagerstätten. Im Boden können Rapssamen jahrelang überstehen.
Am Hafen Kleinhünigen in Basel haben die Experten von Umweltamt und Kanton letztes Jahr Spuren von zwei gentechnisch veränderten Rapslinien entdeckt – 2012 war es nur eine gewesen. Außerdem habe man dort auch „zwei herkömmliche Rapspflanzen gefunden, die transgene Samen trugen.“ Sie wurden also von den Gentechnik-Sorten befruchtet. Der Kanton Basel-Stadt bekämpfe diese Verunreinigung kontinuierlich, damit keine neuen Populationen entstehen und um „das geringe Risiko der Befruchtung von allfälligen Rapspflanzen in den umliegenden Gebieten durch GVO-Pollenflug weiterhin unter Kontrolle“ zu halten.
In der Schweiz gilt ein Moratorium auf den Anbau von Gentechnik-Pflanzen. Allerdings wurde für 2014 ein Freilandversuch mit gentechnisch verändertem Weizen genehmigt. [dh]