Die Reihe der US-amerikanischen Supermärkte, die gentechnisch veränderten Lachs nicht ins Sortiment nehmen wollen, wächst. Nach Aldi, Whole Foods und Trader Joe's haben nun auch Kroger und Safeway erklärt, Gentechnik-Fisch nicht verkaufen zu wollen – dieser könnte bald zugelassen werden und wäre dann das erste transgene Tier auf dem Lebensmittelmarkt.
Laut der Verbraucherschutzorganisation Center for Food Safety haben sich landesweit schon über 60 Lebensmittelhändler dem präventiven Boykott von gentechnisch verändertem Lachs angeschlossen. Mit Kroger und Safeway seien nun die Nummer eins und zwei der konventionellen Supermarktketten dazu gestoßen. Sie gehören nach Wal Mart zu den größten Einzelhändlern der USA und setzen um die 80 bzw. 40 Milliarden Dollar um.
Der gentechnisch veränderte Lachs der Firma Aquabounty wartet seit Jahren auf eine Zulassung. Er soll schneller wachsen als nicht-genmanipulierte Tiere. US-Behörden tendieren dazu, dem Fisch eine Genehmigung zu erteilen – allerdings nur zum Verkauf. Die Eier würden in Kanada gezüchtet, der Lachs in Panama aufwachsen. Die kanadische Regierung hat Aquabounty im November die Produktion und den Export von 100.000 Lachseiern pro Jahr erlaubt.
Das Supermarktunternehmen Safeway erklärte im Februar, man werde Gentechnik-Lachs nicht ins Sortiment nehmen, falls er von der Lebensmittelbehörde die Marktzulassung erhalte. Safeway bietet eigenen Angaben zufolge neben den durchschnittlich 45.000 Produkten pro Filiale einige Bio-Produkte an. Diese müssen laut Gesetz gentechnikfrei sein. Außerdem seien einige der konventionellen „Open Nature“-Produkte bereits gentechnikfrei, bis Januar 2015 soll die ganze Linie frei von Zutaten aus gentechnisch verändertem Soja, Mais oder anderen transgenen Pflanzen sein.
Weil es in den USA keine Kennzeichnungspflicht gibt, enthalten viele Fertiggerichte und verarbeitete Produkte Gentech-Soja oder Mais oder Zucker aus gentechnisch veränderten Rüben. In der Fütterung der meisten Masttiere werden ebenfalls Gentechnik-Pflanzen eingesetzt – das ist auch in Europa der Fall. Hier sehen die Kennzeichnungsregeln Ausnahmen für tierische Erzeugnisse vor. [dh]