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Rumänien: Tests mit Gentechnik-Mais 1507 vorzeitig abgebrochen

„1507“ wird wohl der zweite Gentechnik-Mais sein, der in der EU angebaut werden darf. Nun wurde ein Bericht des Herstellers Pioneer veröffentlicht. Vor drei Jahren testete das US-Unternehmen die Pflanze auf einem Feld in Rumänien - und brach den Versuch nach kurzer Zeit ab: der Mais entwickelte sich schlecht.

Am 20. Mai 2011 säte Pioneer Hi-Bred Rumänien den Mais, der aufgrund eingebauter Gene ein Insektengift produziert und gegen ein chemisches Spritzmittel resistent ist, auf 210 Quadratmetern aus. Versuchsort war die 3.000 Einwohner zählende Gemeinde Lovrin, ganz im Westen des Landes. Nach nur einem Monat, am 22. Juni, zerstörte Pioneer die Pflanzen und vergrub sie. Danach wurde gewöhnlicher Mais gepflanzt. In seinem obligatorischen Bericht an die EU-Kommission begründete das Unternehmen den Abbruch mit dem schlechten Auflaufen („poor emergence“).

Zu dem unbefriedigenden Versuchsergebnis kam es laut Pioneer Rumänien aufgrund der Trockenheit. „Wir haben in unseren Aufzeichnungen nachgesehen und herausgefunden, dass das schlechte Auflaufen durch die späte Aussaat in einem sehr trockenem Boden verursacht wurde“, erklärte eine Sprecherin dem Infodienst Gentechnik. „Weil Bewässerung nicht rechtzeitig möglich war, wurde entschieden, das Feld zu zerstören.“

Der Gentech-Mais 1507 könnte demnächst eine Anbauzulassung für die EU erhalten – nach 13 Jahren Wartezeit. Die EU-Kommission kann die Erlaubnis jederzeit erteilen, weil sich die Mitgliedsstaaten nicht auf eine eindeutige Position festlegen konnten. Deutschland hatte sich wegen Querelen innerhalb der Großen Koalition enthalten und nicht, wie von Umweltschutz- und Landwirtschaftsorganisationen gefordert, gegen den genmodifizierten Mais gestimmt. Nach der Anbaugenehmigung muss Mais 1507 noch in den gemeinsamen Sortenkatalog der EU eingetragen werden. Ein Anbau wird deshalb wohl frühestens nächstes Jahr möglich sein. [dh]

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