Erste kommerzielle Freisetzung von gentechnisch veränderten Moskitos: die brasilianische Sicherheitsbehörde für Gentechnik-Organismen (CTNBio) hat einen Antrag der britischen Firma Oxitec genehmigt. Die Mücke ist gentechnisch so verändert, dass ihre Nachfahren sterben. Das soll die Verbreitung des Dengue-Virus aufhalten. Ob dieser Effekt tatsächlich eintritt und was der Eingriff in die Population für Folgen mit sich bringt, halten Kritiker aber für nicht ausreichend geprüft.
Die Firma Oxitec hat sich auf die Entwicklung von gentechnisch veränderten Insekten spezialisiert. In Spanien läuft derzeit ein Versuch mit gentechnisch veränderten Oliven-Mücken. Auch diese Gentechnik-Insekten sollen über ein eingebautes Gen die Population dezimieren. Auch hier warnen Umweltorganisationen vor den unkalkulierbaren negativen Auswirkungen auf andere Insekten, Vögel und kleine Säugetiere.
Sowohl bei der Bekämpfung des Dengue-Fiebers als auch bei der Bekämpfung des Olivenschädlings gibt es andere, erfolgsversprechende Methoden. Oxitec ist eine Ausgründung der Universität Oxford, im Vorstand sitzen jedoch mehrere frühere Mitarbeiter des Schweizer Gentechnik-Konzerns Syngenta. [keh]