In Kenia könnte das bisherige Verbot, gentechnisch veränderte Baumwolle anzubauen, bald fallen. Das berichtet die staatliche chinesische Nachrichtenagentur Xinhua unter Berufung auf Landwirtschaftsminister Felix Koskei.
Die „Biotechnologie“ helfe der landwirtschaftlichen Entwicklung und daher sei das ostafrikanische Land bereit, sich „voll“ darauf einzulassen, so Koskei, der seit 2013 im Amt ist. Unter dem früheren Gesundheitsminister Beth Mugo waren laut Xinhua Einschränkungen für die Nutzung der Agro-Gentechnik erlassen worden.
Circa 80 Prozent der weltweit angebauten Baumwolle ist gentechnisch verändert. In den USA, einem wichtigen Produzenten, liegt die Rate bei über 90 Prozent. Auch in einigen afrikanischen Ländern wird transgene Baumwolle genutzt, beispielsweise in Südafrika und Burkina Faso. Während die Saatgut-Konzerne den Bauern höhere Ernten versprechen, warnen Kritiker vor der Abhängigkeit von teurem Gentech-Saatgut und steigender Giftbelastung auf dem Acker durch die insektizid-produzierenden Baumwollpflanzen.
Eine auf mehrere Jahre angelegte Studie des Forschungsinstituts für Ökologischen Landbau verglich den Anbau von gentechnisch veränderter, konventioneller und biologischer Baumwolle in Indien. Demnach sind die Ernten im Biobereich zwar geringer, dafür fallen aber auch Kosten für Pestizide und Gentech-Lizenzen weg. Dazu lieferte der ökologische Anbau gerade in Jahren mit schwierigem Klima stabilere Ergebnisse als die Gentechnik. [dh]