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Ecover verschiebt Tests mit Synbio-Algenöl

Nach Kritik am geplanten Einsatz von Algen, deren Erbgut mittels Techniken der Synthetischen Biologie verändert wurden, hat der Waschmittelproduzent Ecover eine „offene Diskussion mit einem breiten Spektrum an NGOs und Wissenschaftlern“ angekündigt. Diese könne ein halbes Jahr dauern, so lange seien Tests mit dem Öl der Algen gestoppt, erklärte Ecover gegenüber BioHandel Online.

Bislang sei Algenöl nur in einem nicht näher genannten Produkt verwendet worden, das testweise 6.000 mal hergestellt worden sei. Nun müsse erst mal alles diskutiert werden, so Monique Klebsattel, Vertriebsleiterin für Deutschland, gegenüber BioHandel.

Ecover hatte erst kürzlich bekannt gegeben, mit einer US-amerikanischen Biotechnologie-Firma zusammen zu arbeiten, die für ein Waschmittel des belgischen Unternehmens Algenöl produzieren soll – Algen mit verändertem Genom wandeln dabei in Tanks Zuckerrohr in Öl um. Das soll Palmöl ersetzen, das heute in den meisten Reinigungsprodukten enthalten ist – für den Anbau der Palmen muss oft Regenwald weichen.

Dass die wichtigen Waldflächen geschützt werden müssen, sehen auch Kritiker der Ecover-Pläne so. Sie halten aber die Synthetische Biologie als Werkzeug für riskant und unnötig. Denn mit Synbio-Techniken wird die DNA von Organismen, in diesem Fall Algen, so verändert, wie es auf natürliche Weise nicht möglich wäre – und zwar deutlich über die Möglichkeiten der „herkömmlichen“ Gentechnik hinaus. Und auch die nötige Biomasse muss schließlich irgendwo erzeugt werden. In einem offenen Brief an Ecover empfahlen zahlreiche NGOs, z.B. die ETC Group, World Rainforest Movement und Friends of the Earth, daher nachhaltig und fair produziertes Kokosöl als Alternative.

Ecover wies die Kritik an der synthetischen Biologie zurück. Begriffe wie „extreme Gentechnik“ seien „eine sehr irreführende Art und Weise etwas zu beschreiben, das ein potentiell nützlicher Inhaltsstoff sein könnte“, zitiert BioHandel das Unternehmen. Diese Technologie biete „bewiesene und wesentliche Umweltvorteile für unseren Planeten.“

Hintergrundinformationen zur Synthetischen Biologie finden Sie in unserem Dossier:

[dh]

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