Während Gentechnik-Forscher noch mit Tests beschäftigt sind, bringen Supermärkte in Großbritannien schon lila-schwarze Tomaten mit erhöhtem Gehalt an Antioxidantien auf den Markt. Seit Anfang Juni sind die Früchte bei der Kette Marks and Spencer erhältlich. Die Tomaten wurden auf herkömmliche Weise aus alten Sorten gezüchtet.
Die Tomaten der Sorte „Indigo Rose“ haben mehr Anthocyane – Farbstoffe, die ihnen eine dunkle Farbe verleihen und antioxidative Wirkung entfalten sollen. Damit könnten Schäden durch freie Radikale vermindert werden. Auch Gentechniker arbeiten an entsprechenden Früchten. Das britische John Innes Centre testet lilafarbene Gentech-Tomaten in Kanada, rechnet aber frühestens in zwei Jahren mit einer Vermarktung in Nordamerika.
Ohne Gentechnik sind die Züchter offenbar schneller ans Ziel gelangt. Ein biologischer Züchter aus Niedersachsen erhielt schon letztes Jahr die Genehmigung für lilafarbene Kartoffeln namens „Violetta“ - diese sind im Gegensatz zu Gentech-Pflanzen nicht patentrechtlich geschützt und dürfen ohne Gebühren nachgebaut werden. Viele Früchte enthalten von Natur aus Anthocyane, beispielsweise Heidel- und Brombeeren, Weintrauben, Aronia und schwarzen Johannisbeeren. [dh]