Das „Ohne Gentechnik“-Siegel könnte ab Herbst auch auf Eiern, Milch oder Fleisch in Edeka-Supermärkten zu finden sein. Das teilte die Zentrale des Lebensmitteleinzelhändlers heute mit. Bislang gab es nur auf regionaler Ebene Eier aus gentechnikfreier Fütterung.
„Ab September 2014 werden voraussichtlich die ersten gelabelten Produkte in den EDEKA-Märkten zu finden sein“, heißt es in einer Pressemitteilung. Welche genau das sind, teilte das Unternehmen nicht mit. Bei seinen Eigenmarken will der Konzern „schrittweise“ auf gentechnikfreie Produktion umstellen: Die Lieferanten von Eiern, Milchprodukten und Fleisch sollen an die Tiere nach und nach Futtermittel aus Europa oder „zertifiziert verantwortungsvolleres, gentechnikfreies Soja“ verfüttern. In der hiesigen Massentierhaltung ist der Zusatz von Gentech-Soja aus Übersee sehr weit verbreitet.
„Wir setzen uns seit Jahren für die Förderung gentechnikfreier Lebensmittel ein“, erklärte Markus Mosa, der Edeka-Vorstandsvorsitzende. Sein Unternehmen ist nun auch Mitglied im Verband Lebensmittel Ohne Gentechnik, der die „Ohne Gentechnik“-Kennzeichnung im Auftrag der Bundesregierung vergibt. Edeka Nord und Südwest gehörten bereits zuvor zum Verband, ebenso wie Konkurrent Rewe und zahlreiche Betriebe.
Noch im März war Edeka seitens der Umweltorganisation Greenpeace vorgeworfen worden, bei der Umstellung auf gentechnikfreie Futtermittel zu „stagnieren“. Auch andere Supermärkte bekamen schlechte Noten, weil sie bei Eiern und Geflügelfleisch die Verfütterung von gentechnisch verändertem Soja zugelassen hatten. Mittlerweile haben die Discounter Aldi und Lidl teilweise eingelenkt: zumindest bei Eiern wollen sie weiterhin gentechnikfreie Fütterung sicherstellen, Lidl sucht laut Greenpeace außerdem „händeringend“ nach Lösungen für eine Geflügelfleischproduktion ohne Gentechnik. [dh]