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„Jede Verunreinigung mit Gentechnik bedeutet Risiken“

Null von 334 Proben waren letztes Jahr positiv – Raps-Saatgut ist in Deutschland damit zum zweiten Mal in Folge gänzlich gentechnikfrei, freuen sich Greenpeace und Bioland. Die Umweltschutzorganisation und der Öko-Anbauverband haben Berichte der Behörden ausgewertet. Auch bei Mais gingen die Verunreinigungen zurück, nur bei 1,6% wurden die Tester fündig. Deshalb könne die bislang gültige Nulltoleranz-Regelung für Gentechnik im Saatgut aufrecht erhalten werden, so die Schlussfolgerung.

Damit widersprechen Bioland und Greenpeace der Gentechnik-Industrie und den Verbänden großer Saatguthersteller. Diese fordern von der Politik seit Jahren eine Aufweichung der Nulltoleranz beim Saatgut – ähnlich wie bei Futtermitteln, wo sie schon 2012 gekippt wurde. Sie behaupten, Verunreinigungen seien nicht zu vermeiden und bedrohten Handel und Versorgung. Falsch, meint Bioland-Präsident Jan Plagge. „Auch die diesjährige Analyse zeigt, dass sauberes Saatgut möglich ist. Die Nulltoleranz für Saatgut muss auch künftig bestehen bleiben.“

Dirk Zimmermann von Greenpeace pflichtet ihm bei. „Die Ergebnisse sind eindeutig: Schwellenwerte für Gentechnik im Saatgut sind nicht nur völlig überflüssig, sondern nach wie vor eine Bedrohung für unsere Nahrungskette. Saatgut steht am Anfang der pflanzlichen Produktion - jede Verunreinigung mit Gentechnik bedeutet nicht nur ein unkalkulierbares ökologisches, sondern auch ein unverantwortliches wirtschaftliches Risiko.“ Das hätten Landwirte in den USA und Kanada schon zu spüren bekommen, als Gentechnik-Spuren in Reis, Leinsaat oder Weizen festgestellt wurden. [dh]

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