Um die gentechnik-kritische Bevölkerung umzustimmen, hat die Regierung in Peking eine Kampagne im Fernsehen, Zeitungen und im Internet gestartet. Das berichtet die Nachrichtenagentur Reuters. Kurz zuvor hatten die Behörden noch entschieden, mehrere Gentechnik-Pflanzen nicht zum Anbau im Land zuzulassen.
Nach mehreren Skandalen mit nicht-genehmigten Gentechnik-Lebensmitteln und fragwürdigen Verzehrstudien in Schulen ist vor allem die chinesische Mittelschicht skeptisch, wenn es um die Einführung von transgenen Pflanzen geht. Zwar werden, wie auch in Europa, große Mengen Gentechnik-Soja aus Nord- und Südamerika importiert und wandern in die massenhafte Produktion von Fleisch. Wichtige Lebensmittel wie Reis dürfen bislang aber nicht als Gentechnik-Variante angepflanzt werden.
Als Ziel der staatlichen Werbekampagne nannte das Landwirtschaftsministerium laut Reuters „eine gesellschaftliche Atmosphäre, die eine gesunde Entwicklung der Gentechnik-Industrie fördert.“ Zuletzt hatte Peking aber mehrere genmodifizierte Reis- und Maispflanzen nicht zugelassen, obwohl diese die bürokratischen Voraussetzungen erfüllten. Die Umweltschutzorganisation Greenpeace China führte das auf die ablehnende Haltung der Bevölkerung zurück. [dh]