Wertschätzung

Finden Sie diese Nachricht hilfreich? Unterstützen Sie unsere Arbeit mit einer Spende.

Keine Aufzucht von Gentech-Lachs in Kalifornien

In kalifornischen Gewässern dürfen keine gentechnisch veränderten Lachse aufgezogen werden. Ein entsprechendes Gesetz wurde von Gouverneur Jerry Brown unterzeichnet. Der Entwickler des Gentech-Fischs wartet unterdessen weiter auf eine Zulassung für den US-Markt – und schreibt Verluste.

Bereits seit 2003 galt ein Gesetz, das die Produktion von transgenem Lachs an Kaliforniens Pazifikküste verbot. Nun wurde es auf alle Gewässer ausgeweitet. Ausnahmen soll es nur für Forschungsvorhaben in Tanks geben. Die Verbraucherschutzorganisation Center for Food Safety begrüßte die Maßnahme, riet aber dazu, auch das letzte „Schlupfloch“ zu schließen. Es habe sich gezeigt, dass solche Tanks Stürmen nicht immer standhielten und Gentechnik-Fische daraus in freie Gewässer entkommen könnten.

Laut dem Center for Food Safety könnten schon 60 entkommene Gentechnik-Fische innerhalb von 40 Generationen 60.000 Fische verdrängen. Außerdem, so die NGO, hätten viele der Wissenschaftler vertragliche Verbindungen zu den Firmen, die von der Vermarktung von gentechnisch verändertem Fisch profitieren wollen.

Die wohl Wichtigste dieser Firmen ist derzeit Aquabounty. Sie hat den transgenen Lachs entwickelt, der schneller wachsen soll als natürliche Arten. Allerdings wartet das Unternehmen seit 18 Monaten auf den nächsten Schritt im Zulassungsverfahren. Die Genehmigung, die Eier des Gentechnik-Lachses in Kanada herzustellen, hat sie bereits in der Tasche. Doch fehlt noch das Recht, den Fisch in den USA zu verkaufen. In Erwartung der baldigen Genehmigung hat Aquabounty die Ausgaben hochgefahren – und häuft nun Verluste an. Im ersten Halbjahr waren es 3,5 Millionen Dollar.

Auch der Firma scheint von der eigentlich eher gentechnik-freundlichen Regierung in Washington nicht mitgeteilt worden zu sein, wie lange sie noch auf eine Zulassung warten muss. Man gehe davon aus, dass der Gentech-Lachs noch 2014 genehmigt werde, erklärte Geschäftsführer Ron Stotish Mitte August. Er versprach Arbeitsplätze und eine geringere „Abhängigkeit von importiertem Atlantik-Lachs.“

Allerdings haben schon mehrere Supermärkte klar gemacht, dass sie den Gentechnik-Lachs nicht ins Sortiment nehmen wollen, darunter Aldi, Whole Foods, Trader Joe's, Kroger und Safeway. Ein Problem aus Verbrauchersicht: in den USA gibt es noch immer keine verpflichtende Kennzeichnung von gentechnisch veränderten Lebensmitteln. Es käme also zu Unsicherheit an der Fischtheke. Ein Ausschuss des Senats in Washington will das verhindern. Die Politiker stimmten für entsprechende Hinweise auf genmodifziertem Lachs. [dh]

Wir nehmen Datenschutz ernst!
Unsere Seiten nutzen in der Grundeinstellung nur technisch-notwendige Cookies. Inhalte Dritter (YouTube und Google Maps) binden wir erst nach Zustimmung ein.
Cookie-Einstellungen | Impressum & Datenschutz

OK