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BfR kann neue Einstufung von Glyphosat nicht nachvollziehen

Für das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) ist es „schlecht nachvollziehbar“, dass Experten der WHO-Krebsforschungseinrichtung das Unkrautvernichtungsmittel Glyphosat als „wahrscheinlich krebserregend“ eingestuft haben. Bis zur Veröffentlichung des vollständigen Berichts könne man die Entscheidung jedoch nicht abschließend beurteilen, hieß es aus der Berliner Behörde.

Am Freitag hatte die Internationale Krebsforschungsagentur (IARC) mitgeteilt, dass ihre Experten Glyphosat – das unter Markennamen wie „Roundup“ weltweit in der Landwirtschaft eingesetzt wird – in die zweithöchste Gefahrengruppe eingestuft haben. Dies sei „für das BfR auf Basis der vorliegenden Informationen wissenschaftlich schlecht nachvollziehbar und offenbar nur mit wenigen Studien belegt“, erklärte die deutsche Behörde gestern. „Die Entscheidung der IARC kann jedoch nicht abschließend beurteilt werden, da die finale IARC-Monographie,

in der die Entscheidung ausführlicher begründet werden wird, noch nicht vorliegt.“

Es gehöre „zum Alltag in der Risikobewertung“, dass es unterschiedliche Einschätzungen gebe, so das BfR. Die Behörde spielt bei Glyphosat eine Schlüsselrolle: auf Grundlage eines von ihr verfassten Berichts könnte die EU die Genehmigung der Chemikalie in diesem Jahr um weitere zehn Jahre verlängern. Das BfR hält Glyphosat – ebenso wie der Herstellerkonzern Monsanto – für nicht karzinogen.

Umweltschützer forderten die Behörde hingegen auf, ihre bisherigen Bewertungen von Glyphosat zu überdenken. Sie kritisieren, das BfR stütze sich zu stark auf Industriestudien. [dh]

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