Das von der Internationalen Krebsforschungsagentur als „wahrscheinlich krebserregend“ eingestufte Unkrautvernichtungsmittel Glyphosat gelangt offenbar auch in die Milch stillender Mütter. Das zeigt eine Stichprobenuntersuchung in mehreren Bundesländern, die die Grünen in Auftrag gegeben hatten.
In der Milch von 16 Frauen fand ein Leipziger Labor Glyphosat-Rückstände, die teils deutlich über den Grenzwerten für Trinkwasser lagen.
Mehrere Baumärkte haben wegen der Beurteilung als „wahrscheinlich krebserregend“ durch die WHO-Krebsforschungeinrichtung bereits angekündigt, den Verkauf von Glyphosat an Privatgärtner einzustellen.
+++ UPDATE 29.06. +++ Auch das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) hat sich zu der Meldung geäußert: „Bislang liegen dem BfR liegen weder die Originalstudie noch ausreichende methodische Informationen zu den Analysenmethoden und der Probennahme vor. Deshalb können die bisher vorliegenden Daten nur vorläufig eingeschätzt werden. Erst wenn alle erforderlichen Daten vorliegen, ist eine Bewertung möglich. Die bislang vom BfR ausgewerteten Daten von Glyphosat im Urin aus sieben publizierten Studien zeigen, dass die gemessenen Glyphosat-Gehalte in der Regel im einstelligen Mikrogrammbereich pro Liter und somit deutlich unterhalb eines gesundheitlich bedenklichen Bereichs liegen.“
+++ Korrektur +++ In der ursprünglichen Fassung hieß es, die Proben seien von Wissenschaftlern der Universität Oldenburg untersucht worden. Laut Angaben der Grünen wurden sie jedoch „von einem Labor in Leipzig“ analysiert.