In den USA wächst in diesem Jahr ein bisschen weniger Gentechnik. Bei Mais und Baumwolle sank der Anteil gentechnisch veränderter Pflanzen um ein bzw. zwei Prozentpunkte, bei Soja stagnierte er. Das geht aus einem Bericht des Landwirtschaftsministeriums hervor. Allerdings liegt der Gentech-Anteil bei diesen „Cash Crops“ immer noch über 90 Prozent.
Der Ende Juni veröffentlichte Bericht, für den das Ministerium Farmer im ganzen Land befragte, zeigt: 2015 liegt der Anteil gentechnisch veränderter Pflanzen bei Mais bei 92 Prozent (2014: 93 Prozent), bei Baumwolle bei 94 Prozent (2014: 96 Prozent), bei Soja bei 94 Prozent (2014: 94 Prozent). Andere Pflanzen wie Zuckerrüben, Raps und Luzerne, die in den USA ebenfalls häufig genmodifziert sind, wurden nicht berücksichtigt.
Bei Soja lag der Gentechnik-Anteil in den letzten fünf Jahren konstant bei 93 bis 94 Prozent. Bei Baumwolle schwankte er zwischen 90 und 96 Prozent: Bei Mais stieg er von 2011 bis 2014 von 88 auf 93 Prozent, nun sank er um einen Prozentpunkt.
Insgesamt, so teilte das Ministerium mit, wurde in den USA dieses Jahr zwei Prozent weniger Mais, ein Prozent weniger Weizen und 18 Prozent weniger Baumwolle angebaut, während die Sojaproduktion um zwei Prozent zunahm.
Unterdessen hat das Weiße Haus angekündigt, dass die Zulassungsregeln für gentechnisch veränderte Organismen überarbeitet werden sollen. So sollen die Zuständigkeiten – bislang sind drei Behörden beteiligt – geklärt und technologische Neuerungen besser abgedeckt werden.
Ob sich die Hoffnung einiger US-Umweltschutzgruppen auf mehr Transparenz und eine Kennzeichnungspflicht für Gentechnik-Lebensmittel erfüllt, ist fraglich. Bislang verhielten sich alle US-Administrationen äußerst gentechnik-freundlich. Die Lobbygruppe Biotechnology Industry Organization (BIO) hofft, dass ihre Gentech-Organismen nach der Reform noch schneller zugelassen werden als bisher. [dh]