Syngenta bekommt einen bösen Brief von Investoren. Henderson Global Investors, Großaktionär des Schweizer Gentechnik- und Agrochemie-Konzerns, ist unzufrieden, weil das Management ein Übernahmeangebot des US-Konkurrenten Monsanto abgelehnt hat. Laut Nachrichtenagentur Reuters geht es auch um ein youtube-Video.
Monsanto, der größte Hersteller von Gentechnik-Saatgut weltweit, hatte über 40 Milliarden Franken für den Schweizer Konkurrenten geboten. Im Fall einer Übernahme entstünde ein absolut dominierender Konzern im Saatgut- und Pestizidbereich. Syngenta lehnte jedoch mehrmals ab – wegen des zu niedrigen Preises, aber auch wegen „regulatorischer Risiken“. Kartellämter könnten ihr Veto einlegen. Verwaltungsratspräsident Michel Demaré wiederholte die Gründe für die ablehnende Haltung Ende Juni in einem Video-Interview, das bei youtube veröffentlicht wurde.
Das ärgert Henderson Global Investors, das nach Angaben von Reuters an zwanzigster Stelle der größten Syngenta-Aktionäre liegt. Monsantos jüngstes Angebot sei glaubwürdig und verdiene ernsthafte Erwägung, schrieb die Firma in einem Brief an Demaré. Man habe sich mit dem Monsanto-Management und anderen Aktionären getroffen und darüber gesprochen. Laut Reuters führte Monsanto schon mit mehreren Syngenta-Investoren Gespräche, um sie von der Übernahme zu überzeugen.
Bei Henderson ist das offenbar gelungen. Die Investoren ärgern sich auch darüber, dass die Syngenta-Führung sie nicht einbezogen habe. Stattdessen sei über youtube kommuniziert worden. Allerdings hatte Syngenta schon im Mai und Juni jeweils per Pressemitteilung bekannt gegeben, dass Monsantos Angebote zurückgewiesen worden seien. [dh]