Wie wirken Gentechnik-Pflanzen auf die Ökosysteme oder auf die menschliche Gesundheit? So umstritten diese Frage ist, umso mehr sollte man meinen, dass von offizieller Seite alles getan wird, um Risiken auszuschließen. Das Bundesforschungsministerium gibt im Rahmen der "Biologischen Sicherheitsforschung" dafür Millionen aus. Die Forschung müsse jedoch völlig anders ausgerichtet werden, fordert eine Allianz mehrerer Verbände heute in Berlin. Denn die Vorgaben werden viel zu sehr von den Patentinhabern der gentechnisch veränderten Organismen bestimmt. Diese behinderten jedoch den freien Zugang zum Gentechnik-Saatgut, der nötig wäre, um unabhängig forschen zu können. Statt dessen werden mit den Geldern der Sicherheitsforschung Gentechnik-Pflanzen entwickelt. Dies ging auch bereits aus einer Antwort auf die Kleine Anfrage der Grünen im Mai hervor. Deren verbraucherpolitische Sprecherin, Ulrike Höfken, kritisierte, dass Forschungsgelder in Millionenhöhe an Unternehmen gezahlt werden, die eng mit der Gentechnik-Lobby verbunden sind.
Drängende Probleme wie Hunger und Armut oder die volkswirtschaftlichen und sozialen Dimensionen der Agro-Gentechnik werden bisher nicht erforscht. Die Verbände fordern deshalb anlässlich des nächsten Runden Tisches von Bundesforschungsministerin Schavan ein Mitspracherecht bei der Gestaltung der Risikoforschung, um die gesellschaftlich relevanten Probleme zu lösen.