Heute stimmt der EU-Agrarministerrat über die Zulassung von drei gentechnisch veränderten Maissorten ab. Es geht um die Monsanto-Maislinien MON 88017 und MON 89034 sowie um den Mais 59122xNK603 der Firma Pioneer. Zur Abstimmung steht die Zulassung zum Import als Lebens- und Futtermittel. Die Futtermittelindustrie warnt seit längerem davor, dass die Versorgung mit Futtermitteln in der EU knapp wird, weil hierzulande die Nulltoleranz für nicht zugelassene gentechnisch veränderte Organismen gilt. Insbesondere Ladungen, die mit MON 88017 verunreinigt waren, mussten an der Grenze zurückgewiesen werden. Die Futtermittelindustrie fordert daher einen Schwellenwert für Verunreinigungen sowie schnellere Zulassungen von Gentechnik-Soja, die in den USA bereits zugelassen sind. Umweltverbände kritisieren, dass die europäische Gesetzgebung durch die Einführung von Schwellenwerten unterwandert wird und Export-Staaten, die Ihre Warenströme nicht ordentlich trennen, für ihre unsaubere Praxis belohnt würden.
Ob die Lage auf dem Futtermittelmarkt tatsächlich so dramatisch aussieht, wie immer dargestellt wird, bezweifelt u.a. der BUND. Aus einem Hintergrundpapier zu dem Thema geht hervor, dass die Anzahl der verunreinigten Futtermittel-Ladungen gering sind und fast einziges Ursprungsland die USA sind. Das heißt, Lieferungen aus den anderen Hauptanbauländern für Gentechnik, Brasilien und Argentinien, sind frei von Verunreinigungen mit in der EU nicht zugelassenen gentechnisch veränderten Organismen.