Gestern fand die dritte Trochtelfinger Tafelrunde im ALB-GOLD-Kundenzentrum mit 100 Gästen statt. ALB-GOLD Firmenchef Klaus Freidler konnte mit Suman Sahai und Rudolf Buntzel zwei international renommierte Experten gewinnen, die interessante Einblicke in die globalen Zusammenhänge zwischen Armut, Hunger und Agro-Gentechnik gaben. "Hunger entsteht aus dem Konflikt reich gegen arm, nicht durch eine Technologie", so die Genetikerin Sahai. Wenn aber die Flächen für die eigene Ernährung fehlen, weil diese für den großflächigen Anbau von Exportware genutzt werden, so entsteht ein Konflikt. Durch die Agro-Gentechnik wird die Landwirtschaft rationalisiert, es braucht weniger Arbeitsgänge, wenn auf riesigen Sojafeldern in Argentinien und Brasilien nur ein spezielles Unkrautmittel gespritzt werden muss. Doch diese einseitige Landwirtschaft hat zur Folge, dass die Ökologie vor Ort aus dem Gleichgewicht gerät und weitere Regulierungen mit Chemie nötig wird. Buntzel und Sahai stellten sich vehement gegen die weit verbreitete Meinung, dass die Agro-Gentechnik die Nahrungsmittelsicherheit - und vor allem die Erträge - steigern würde. Bislang wurde noch keines der Versprechen eingehalten und die Bauern geraten in ein immer größere wirtschaftliche Abhängigkeit von den Unternehmen, die das Gentechnik-Saatgut verkaufen und die dazu notwendigen chemischen Spritzmittel für den Anbau. Für Klaus Freidler ist die Situation eindeutig. Er sieht in der Vorgehensweise der Agro-Konzerne das Bestreben, die Lebensmittelkette weltweit zu kontrollieren.
+++UPDATE 16.04.13+++ Sahai ist seit Juni 2012 keine Privatdozentin der Universität Heidelberg mehr. Nach Aufforderung durch den Habilitationsausschluss, der eine Übernahme von Textteilen in der Einleitung ihrer Habilitationsschrift von 1986 feststellte, gab sie ihre Lehrbefugnis zurück, wie die Universität am 15.04.2013 auf ihrer Website mitteilte.