Niedersachsens Bauernpräsident Werner Hilse hat die konsequente Regelung der EU kritisiert, mit Gentechnik verunreinigte Futtermittel an der Grenze zurückzuweisen, sofern die Gentechnik-Pflanzen in der EU nicht zugelassen sind. Hilse wählte die gleiche Argumentation wie die Gentechnik-Industrie: Die Versorgung mit eiweißhaltigen Futtermitteln würde nicht ausreichen, wenn die Gentechnik hierzulande weiterhin so stark abgelehnt würde. Der NABU ist mit der Haltung des Bauernverbandes nicht einverstanden. Denn statt mehr auf heimische Futtermittel zu setzen, importiert die EU vermeintlich billige Futtermittel und produziert damit Überschüsse.
Ob die Lage auf dem Futtermittelmarkt tatsächlich so dramatisch aussieht, wie immer dargestellt wird, darf bezweifelt werden. Aus einem Bericht mehrerer gentechnikkritischer Verbände geht hervor, dass es in den letzten fünf Jahren lediglich 18 Fälle von Futtermittel-Ladungen gab, die mit nicht zugelassenen gentechnisch veränderten Organismen verunreinigt waren. Fast einziges Ursprungsland sind die USA. Maximal 66.000 Tonnen sind von den Verunreinigungen betroffen.